BrandenburgDeutschlandPolitikWissen

Kostenfalle Pflege: So entlasten Sie Angehörige in Wildau!

Am 5. Februar 2025 zeigen aktuelle Daten, dass 88,9 % der Pflegebedürftigen in Brandenburg zu Hause betreut wurden. Experten raten zu frühzeitiger Planung und Unterstützung für Angehörige.

In Brandenburg erhalten 2023 beeindruckende 88,9 Prozent der Pflegebedürftigen Unterstützung in ihrem eigenen Zuhause, wie das Amts für Statistik Berlin-Brandenburg veröffentlicht hat. Dies wirft relevante Fragen zur Qualität und den Möglichkeiten der häuslichen Pflege auf. Marco Träger, Fachbereichsleiter für Pflege und Wohnen bei der Awo Wildau GmbH, betont, dass es wichtig ist, sich frühzeitig mit dem Thema Pflege auseinanderzusetzen. Insbesondere nach plötzlichen Ereignissen, wie einem Krankenhausaufenthalt, sei es unerlässlich, schnellsten Rat einzuholen. Hierfür bieten kommunale Pflegestützpunkte wertvolle Beratungen an.

Die Awo Wildau GmbH hat ein umfassendes Unterstützungsangebot. Das Awo-Kompetenzzentrum analysiert individuelle Bedarfe der Pflegebedürftigen und vermittelt an entsprechende Ansprechpartner. Zu den Optionen zählen ambulante Versorgung, Wohnen mit Service, Tagespflege sowie Kurzzeitpflege. Träger empfielt eine Kombination aus häuslicher Pflege und Tagespflege, um sowohl die Fähigkeiten der Betroffenen zu fördern als auch pflegenden Angehörigen Entlastung zu bieten.

Vielfalt der Pflegeoptionen

Besonders wichtig ist es, dass Angehörige realistisch über die Vor- und Nachteile einer stationären Unterbringung kommunizieren. Marco Träger stellt fest, dass gemeinsame Wochenenden zu Hause auch nach einem Aufenthalt in einem Pflegeheim möglich sind. Der Sozialdienst der Einrichtungen dient als erste Anlaufstelle bei der Suche nach einem geeigneten Pflegeheim. Ab 2025 wird bei der Awo Wildau GmbH ein neues Case-Management eingerichtet, welches Kontakte zwischen Krankenhäusern und Sozialdiensten herstellt.

Die Wartezeiten für Pflegeheimplätze können erheblich variieren – von einem halben Jahr bis zu lediglich vier Wochen. Anfragen werden nach Dringlichkeit des Hilfebedarfes priorisiert. Eine weitere Herausforderung bleiben die Kosten für die Pflege, die stark vom jeweiligen Pflegegrad abhängen. Beispielsweise liegen die Kosten bei 347 Euro für Pflegegrad 2 bis hin zu 990 Euro für Pflegegrad 5. Um die finanzielle Belastung zu verringern, können Angehörige einen Eigenanteil als Hilfe zur Pflege nach SGB XII beantragen.

Kosten und Unterstützung durch die Pflegeversicherung

Die Frage der Kosten für Pflegeleistungen hat auch die Politik aufgegriffen. In den letzten Jahren wurden durch drei Pflegestärkungsgesetze die Unterstützungsleistungen für die häusliche Pflege erweitert und flexibilisiert. Dies umfasst eine Erhöhung der meisten Leistungsbeträge sowie die Möglichkeit, Tages- und Nachtpflegeleistungen zusätzlich zu anderen Leistungen in Anspruch zu nehmen, wie das Bundesgesundheitsministerium erklärt. Der monatliche Entlastungsbetrag von 125 Euro kann für verschiedene Unterstützungsdienste verwendet werden.

Allerdings steht dem hohen Bedarf an Pflegeleistungen eine steigende finanzielle Belastung gegenüber. Im Jahr 2024 betrugen die Eigenanteile für stationäre Unterbringungen von 360 Euro im Jahr 1990 auf über 2871 Euro. Träger fordert für die Zukunft eine bessere Finanzierbarkeit im Pflegebereich sowie mehr Wertschätzung für die Pflegekräfte. Er spricht sich auch für eine Entbürokratisierung und Flexibilität im Pflegewesen aus, um die wachsenden Herausforderungen angemessen bewältigen zu können.

Persönliches Engagement und ein fundiertes Wissen über die verfügbaren Unterstützungsleistungen sind entscheidend, um sowohl die Pflegebedürftigen als auch ihre Angehörigen zu entlasten. Fast alle Menschen in Deutschland sind pflegeversichert, und die Antragstellung auf einen Pflegegrad ist der erste Schritt, um finanzielle Unterstützung für häusliche Pflege zu erhalten. Während Pflegegeld für die häusliche Pflege durch Angehörige bereitgestellt wird, übernehmen Pflegesachleistungen die Kosten für ambulante Pflegedienste. Ein Zusammenspiel dieser Leistungen kann erheblich zukunftsorientiert zur Unterstützung der pflegebedürftigen Menschen beitragen.

Für weitere Informationen und spezifische Leistungen in der Pflegeversicherung können Interessierte die Webseiten von MAZ Online, Bundesgesundheitsministerium und Sparkasse besuchen.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
www.bundesgesundheitsministerium.de
Referenz 3
www.sparkasse.de
Quellen gesamt
Web: 13Social: 174Foren: 22