
Die TikTokerin Kelly K. hat in einem bewegenden Video auf TikTok eindringlich vor den Folgen ihrer jahrelangen Kokainsucht gewarnt. In ihrem Beitrag zeigt sie Bilder von sich mit stark angeschwollenem Gesicht und offenen Wunden im Nasenbereich. Kelly beschreibt, dass ihre Sucht über einen Zeitraum von 19 Monaten andauerte. In dieser Zeit konsumierte sie durchschnittlich zwischen 9 und 16 Gramm Kokain pro Tag, an besonders schlimmen Tagen sogar über 20 Gramm. Diese extreme Abhängigkeit führte zu gravierenden physischen Schäden, darunter Wunden im Nasenraum, die schließlich als „Löcher“ zurückblieben.
Seit etwa vier Jahren ist Kelly nun clean und hat sich 15 Operationen unterzogen, um die körperlichen Folgen ihrer Sucht zu behandeln. Dabei wurde Haut und Gewebe aus ihrem Unterarm entnommen, um ihre Nase wiederherzustellen. Während ihrer Sucht führte sie ein scheinbar normales Leben und konnte ihren Drogenkonsum dank der Maskenpflicht verbergen. Kelly selbst gab zu, dass sie Überlegungen angestellt hatte, wie sie ihren Konsum finanzieren könnte, jedoch spielte Prostitution dabei keine Rolle.
Auslöser und Begleiterscheinungen
Der tragische Tod ihres Ehemannes, der an Alkoholismus litt und an einer versehentlichen Überdosis starb, war der Auslöser für ihren eigenen Konsum. In den Kommentaren zu ihren Videos erhält Kelly viel Zuspruch von Nutzern, die ihre eigenen Erfahrungen teilen. Viele berichten von einer Reduzierung oder Beendigung ihres Drogenkonsums. Dies zeigt, dass ihre Warnungen einen positiven Einfluss auszuwirken scheinen. Laut Schwäbische.de stieg der Kokainkonsum in Deutschland in den letzten Jahren beträchtlich. Der Anteil der Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren, die die Droge konsumieren, hat sich von 0,6 % im Jahr 2015 auf 1,6 % im Jahr 2021 erhöht.
Die Zahl der sichergestellten Kokainmengen zeigt ebenfalls einen besorgniserregenden Trend: Während 2017 noch 8 Tonnen sichergestellt wurden, stieg diese Zahl bis 2023 auf 43 Tonnen an. Besonders alarmierend ist die Zunahme von psychischen Störungen durch Kokain; 2023 wurden in Baden-Württemberg fast 6.000 Menschen behandelt, ein dramatischer Anstieg im Vergleich zu 3.500 im Jahr 2019. Besonders betroffen sind Männer im Alter zwischen 20 und 39 Jahren, insgesamt befinden sich bundesweit rund 65.000 Menschen in medizinischer Behandlung aufgrund ihres Kokainkonsums.
Der Weg zur Aufklärung
Kelly K. appelliert in ihren Videos eindringlich an andere, die Finger von Drogen zu lassen. Ihre Geschichte dient nicht nur als Warnung, sondern auch als Mahnung, die Risiken und Folgen einer solchen Abhängigkeit ernst zu nehmen. Ihre Erfahrungen könnten andere dazu inspirieren, dem Drogenkonsum zu entsagen und sich Unterstützung zu holen.
In einem weiteren Rahmen beschäftigt sich der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen mit dem Thema Barrierefreiheit auf der Webseite „Datenportal Sucht und Drogen“. Das Bundesministerium arbeitet momentan daran, Barrieren, die den Zugang zu wichtigen Informationen erschweren, zu identifizieren und zu beseitigen. In einer Erklärung vom 29. Oktober 2024 wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, WCAG-Tests durchzuführen, um die Konformität der Website zu überprüfen.
Diese beiden Themen – die persönliche Geschichte von Kelly K. und die Bemühungen zur Verbesserung der Informationszugänglichkeit im Bereich Sucht- und Drogenfragen – zeigen, wie wichtig es ist, sowohl individuelle Schicksale als auch systematische Herausforderungen anzugehen, um eine Gesellschaft zu schaffen, die präventiv und unterstützend zugleich wirkt.