
Am 23. Februar 2025 entblößte die Fanlandschaft des 1. FC Köln bei einem hochkarätigen Rheinderby gegen Fortuna Düsseldorf (1:1) die Komplexität ihrer Fankultur. Die Anhänger zeigten eine umstrittene Choreographie, die in der Fußballgemeinschaft für hitzige Diskussionen sorgte. Ein Banner stellte einen Mann mit dem FC-Logo auf der Krawatte dar, der der Glücksgöttin Fortuna ein großes Messer an den Hals hielt, begleitet von dem provozierenden Spruch: „Glück ist kein Geschenk der Götter“.
Die Aktion war im Voraus von den Verantwortlichen des Vereins genehmigt worden. Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller erklärte, dass das Motiv die rivalisierende Beziehung zwischen den Fans beider Mannschaften darstellen sollte. Er betonte, dass er in dem Motiv keinen Aufruf zur Gewalt sah und dass solche Darstellungen in der Fankultur normal seien. Keller ergänzt, dass das Motiv zwar umstritten, aber für den Verein vertretbar sei, auch wenn man damit nicht glücklich sei.
Sicherheitsvorkehrungen beim Derby
Angesichts der angespannten Fanatmosphäre wurde das Spiel als Hochsicherheitsspiel eingestuft. Rund 1.000 Polizeibeamte waren im Einsatz, um die Situation zu überwachen, was die Bereitschaft zur Wahrung der Sicherheit verdeutlichte. Vor dem Derby kam es zu Ausschreitungen, als Düsseldorfer Fans bei ihrer Anreise Pyrotechnik im Zug abbrennend benutzten, was zu Konflikten mit der Polizei führte. Um ein Aufeinandertreffen der gegnerischen Fangruppen zu verhindern, fanden umfangreiche Straßensperrungen und Kontrollen statt, die in der Stadt zu erheblichem Verkehrschaos führten.
Choreographien, wie die der Kölner Fangemeinde, sind ein fester Bestandteil der Fankultur und werden oft vor dem Einlauf der Mannschaften präsentiert. Solche Displays sollen nicht nur die eigene Mannschaft unterstützen, sondern manchmal auch Missstände im Sport oder in der Fanpolitik thematisieren. Diese Kunstform erfordert viel Planung und wird in der Regel von organisierten Fangruppierungen durchgeführt, die dafür auf Spendenaktionen und Mitgliedsbeiträge zurückgreifen.
Die Verwendung von Pyrotechnik in Verbindung mit solchen Choreos bleibt jedoch ein eher gefährliches Terrain. Sie kann rechtlich umstritten sein und gegen Gesetze sowie Stadionordnungen verstoßen. In Deutschland gibt es keine einheitliche Regelung für den Einsatz von Pyrotechnik, was zu einem Dissens zwischen Befürwortern und Gegnern über den kontrollierten Gebrauch führt.
Die Diskussion um die Choreographie des 1. FC Köln ist nicht nur ein Beispiel für die Leidenschaft und Rivalität im Fußball, sondern spiegelt auch die Herausforderungen wider, die sich aus der sich ständig verändernden Fankultur ergeben. Dabei beeinflussen britische und italienische Traditionen die deutschen Fankulturen, die sich in ihren Ausdrucksformen weiterentwickeln.
Für weitere Details zu dieser Thematik verweisen wir auf die Berichterstattung von Dewezet und Tagesspiegel, während das gesamtgesellschaftliche und kulturelle Phänomen der Choreografie in der Fankultur ausführlich auf Wikipedia beschrieben ist.