
In der Kölner Innenstadt zeigen sich die Herausforderungen, mit denen die Stadt konfrontiert ist, offenbar in aller Deutlichkeit. Das Gruppen von Hotelchefs, darunter Georg Plesser vom Excelsior Hotel Ernst, haben die Schreckensbilder von Obdachlosigkeit, mangelnder Sauberkeit, Vandalismus und der drogenaufgebrachten Szenerie rund um den Hauptbahnhof und die Domplatte klar benannt. Diese Probleme beeinträchtigen nicht nur das Stadtbild, sondern auch das Wohlbefinden der internationalen Gäste, die Veranstaltungen wie „Anuga“ und „Art Cologne“ besuchen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnete die Situation als „zunehmende Verwahrlosung“. Sie unterstrich die Limitierungen der gegenwärtigen Ressourcen zur Wiederherstellung der Ordnung. Dies bringt Herausforderungen mit sich, zumal bereits das norwegische Prinzenpaar 2019 am Hauptbahnhof verunsichert wurde. Georg Plesser fordert ein sicheres und angenehmes Umfeld für alle Bürger und Betrachter der Stadt.
Forderungen nach erhöhter Sicherheit
Direktor Dirk Schöbel vom Marriott Hotel stimmte zu, dass die Wahrnehmung internationaler Gäste von der Stadt stark betroffen ist. Mathias Johnen von DEHOGA kritisierte, dass die Oberbürgermeisterin in zwei Legislaturperioden nicht in der Lage war, zur Verbesserung der Ordnung beizutragen. Seine Forderung nach mehr Sicherheitspersonal reiht sich in die Stimmen der Hotelbranche ein, die ein gepflegtes Stadtbild und Sicherheitsmaßnahmen fordern, um den Ansprüchen der Veranstaltungen gerecht zu werden.
Zusätzlich zur Problematik des urbanen Erscheinungsbildes kommt die politische Dimension der Wohnungslosigkeit ins Spiel. Ein neuer Wohnungslosenbericht der Bundesregierung, der am 8. Januar 2025 beschlossen wurde, zeigt den gesamtdeutschen Überblick über die Situation wohnungsloser Menschen. Klara Geywitz, die Bundesministerin für Wohnen, betont die Vielfalt der Wohnungslosigkeit in Deutschland und den Nationalen Aktionsplan, der initiiert wurde, um dieses Problem langfristig anzugehen.
Wohnungslosigkeit in Deutschland
Der Wohnungslosenbericht zeigt besorgniserregende Zahlen: Rund 531.600 Menschen leben in Deutschland ohne gesicherten Wohnraum. Dies beinhaltet 439.500 untergebrachte wohnungslose Personen, 60.400 verdeckt wohnungslose Personen sowie 47.300 Menschen ohne jegliche Unterkunft. Im Vergleich zu 2022 sind die Zahlen deutlich angestiegen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 zu überwinden, was die Schaffung eines Nationalen Aktionsplans zur Überwindung der Wohnungslosigkeit vorantreibt.
Um die dringend benötigte Unterstützung zu bieten, investiert der Bund bis 2028 über 20 Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau. Zudem wurde das Wohngeld zu Jahresbeginn um durchschnittlich 15 Prozent erhöht, um den finanziellen Druck auf Mieter zu lindern.
Aktive Maßnahmen und künftige Ziele
Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans wird eine Kompetenzstelle eingerichtet, die sich auf den Schutz von Frauen und Kindern in Obdachlosenunterkünften konzentriert. Der Plan sieht zudem die stärkere Kooperation zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft vor. Nur mit einem koordinierten Ansatz können die Herausforderungen der Wohnungslosigkeit erfolgreich bewältigt werden, insbesondere angesichts der schockierenden Daten zur Wohnungslosigkeit in Europa. Angaben zufolge waren 2023 mindestens 895.000 Menschen in Europa wohnungslos.
Die Kölner Hotelchefs fordern somit nicht nur Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtbilds und zur Sicherheit, sondern heben auch hervor, dass die Stadt eine klare Strategie zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit benötigt. Die Herausforderungen, vor denen Köln steht, sind Teil eines größeren sozialen und urbanen Problems, das gleichzeitig angegangen werden muss, um die Lebensqualität für alle Bürger zu sichern.
Für künftige Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie die Stadt Köln und die Bundesregierung die Weichen stellen und ihre Strategien umsetzen, um das drängende Problem der Wohnungslosigkeit sowie die sichtbaren Missstände in den urbanen Zentren zu bekämpfen.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen die Hotelbranche betreffend, besuchen Sie ksta.de. Für Details zum Wohnungslosenbericht besuchen Sie bitte bmwsb.bund.de sowie zum Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit bmwsb.bund.de.