
In Köln wird die erste Schwimm-Kita im Stadtteil Wahn geplant, die voraussichtlich im Jahr 2027 eröffnet werden soll. Die Initiative, die von den Köln-Bädern in Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und den Stadtwerken ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Kinder spielerisch an das Element Wasser heranzuführen und gleichzeitig deren motorische Fähigkeiten zu fördern. Das Kita-Gebäude wird über einen direkten Zugang zum nahegelegenen Wahnbad verfügen, was die Schwimmausbildung der Kinder nachhaltig unterstützen soll. Der Bauantrag für die Einrichtung wurde bereits eingereicht, und der Baustart ist für Ende 2025 vorgesehen.
Eine alarmierende Entwicklung ist der Anstieg der Nichtschwimmerzahlen unter Kindern. Laut ksta.de konnten im Jahr 2022 etwa 20 Prozent der Kinder nicht schwimmen, während der Anteil im Jahr 2017 noch bei rund 10 Prozent lag. Diese Entwicklung wird häufig im Kontext der Corona-Pandemie betrachtet, die den Zugang zu Schwimmunterricht stark eingeschränkt hat. Tatsächlich schätzt die DLRG, dass 58 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer sind, obwohl 57 Prozent von ihren Eltern als sichere Schwimmer eingestuft werden.
Schwimmen lernen – Eine wichtige Fähigkeit
Die Wichtigkeit der Schwimmfähigkeit ist nicht zu unterschätzen. Schwimmen ist eine beliebte Sportart und Freizeitbeschäftigung in Deutschland. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird zudem in der Studie KiGGS untersucht, die sich mit verschiedenen Aspekten der Kindergesundheit beschäftigt. Daten zeigen, dass 85,5 Prozent der 5- bis 17-Jährigen in Deutschland schwimmen können, wobei das durchschnittliche Alter, in dem Kinder schwimmen lernen, bei etwas über sechs Jahren liegt. Dennoch gibt es signifikante Unterschiede in der Schwimmfähigkeit zwischen verschiedenen sozialen Gruppen. Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus haben deutlich geringere Chancen, schwimmen zu lernen.
Ein besonders besorgniserregender Trend ist laut dlrg.de die Annahme vieler Eltern, ihre Kinder könnten schwimmen, sobald sie das Seepferdchen-Abzeichen erhalten haben. In Wirklichkeit bescheinigt dieses Abzeichen lediglich das Beherrschen grundlegender Schwimmtechniken. Nur durch das Schwimmabzeichen Bronze gilt ein Kind als sicherer Schwimmer. Diese abgestufte Sichtweise ist entscheidend, da auch 21 Prozent der Kinder, die von den Eltern als sicher oder unsicher eingeschätzt werden, kein Schwimmabzeichen abgelegt haben.
Initiativen zur Schwimmförderung
Die DLRG fordert einen flächendeckenden Schwimmunterricht, um diese alarmierenden Zahlen zu reduzieren, und das unabhängig vom Einkommen der Eltern. Hierauf setzt auch das Konzept der neuen Schwimm-Kita in Köln. Mit einer geplanten Fläche von etwa 1130 m² auf zwei Etagen und zusätzlichen 2800 m² Außenfläche für Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten wird die Einrichtung Platz für sechs Gruppenräume bieten. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, um sicherzustellen, dass Kinder in der Region Wahn die Möglichkeit haben, ihre Schwimmfähigkeiten zu erlernen und zu festigen.
Die Schwimm-Kita könnte somit nicht nur zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit von Kindern beitragen, sondern auch als Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Städten Deutschlands dienen. Angesichts der steigenden Nichtschwimmerzahlen ist es dringend erforderlich, dass solche Projekte ergriffen werden, um zukünftige generationsbedingte Ertrinkungsunfälle zu verhindern, die oft auf mangelnde Schwimmkenntnisse zurückzuführen sind. Der Erfolg dieser Einrichtung wird insbesondere davon abhängen, wie gut sie die vielfältigen sozialen Determinanten berücksichtigt, die die Schwimmfähigkeit von Kindern beeinflussen.