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Kliniken am Rande des Abgrunds: Die düstere Lage der Krankenhäuser 2025!

Die wirtschaftliche Situation deutscher Krankenhäuser ist alarmierend. Eine aktuelle Umfrage zeigt beträchtliche Verluste und negative Erwartungen für 2024. Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser hat einen besorgniserregenden Tiefpunkt erreicht. Laut einer aktuellen Umfrage, die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in Berlin veröffentlicht wurde, gaben 61 Prozent der befragten Krankenhäuser an, im Jahr 2023 Verluste verzeichnet zu haben. Diese Umfrage, die jährlich durchgeführt wird, zeigt die schlechtesten Werte seit 2003 und verdeutlicht, dass sich bei 64 Prozent der Krankenhäuser das Jahresergebnis verschlechtert hat. Ein alarmierendes 79 Prozent erwarten für 2024 ein negatives Ergebnis, während lediglich 10 Prozent mit einem Überschuss rechnen. Auch bezüglich der finanziellen Gesundheit der Häuser zeigt sich ein düsteres Bild: Nur 9 Prozent der Krankenhäuser vermeldeten ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die Gründe für diese kritische Situation sind vielfältig. Preissteigerungen für Personal- und Sachkosten belasten die Einrichtungen erheblich. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG, macht auf einen weiteren Punkt aufmerksam: Kliniken können ihre Preise aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht eigenverantwortlich an die Inflation anpassen. Dies hat negative Auswirkungen auf die Patientenversorgung. Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, bezeichnete die Zahlen als alarmierend und lobte gleichzeitig die beschlossene Krankenhausreform als notwendige Maßnahme zur Verbesserung der Situation.

Kosten und finanzielle Herausforderungen

Die aktuelle Umfrage basiert auf den Rückmeldungen von 366 Allgemeinkrankenhäusern mit mindestens 100 Betten und wurde zwischen Mitte Mai und Mitte August 2023 durchgeführt. Ein Teil der finanziellen Probleme der Krankenhäuser wird auch durch die Herausforderungen in der Liquidität verdeutlicht: 80 Prozent der Häuser berichten von verschlechterten finanziellen Bedingungen, vor allem im Hinblick auf anstehende Weihnachtsgelder. Rund 60 Prozent der Krankenhäuser können ihre Zahlungen nicht aus den regulären Einnahmen decken und sind auf Zuschüsse oder Bankkredite angewiesen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Diese Situation ist Teil eines größeren Trends im deutschen Gesundheitswesen. Gesundheitsausgaben in Deutschland beliefen sich 2022 auf 498 Milliarden Euro, was 12,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Im internationalen Vergleich belegt Deutschland den dritten Platz bei den Gesundheitsausgabenanteilen am BIP, hinter den USA und Kanada. Die steigenden Ausgaben für Gesundheit sind unter anderem durch die Corona-Krise verstärkt worden. Über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) entfielen 53 Prozent der Gesundheitsausgaben, während soziale Versicherungsträger und öffentliche Haushalte einen signifikanten Teil trugen.

Politische Reaktionen und Ausblick

Die Unzufriedenheit der Krankenhäuser mit der gesundheitspolitischen Arbeit der Bundesregierung ist hoch. Dies belegen die Ergebnisse der Herbstumfrage des DKI Krankenhaus-Index, die feststellt, dass 67 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation als schlecht oder sehr schlecht einschätzen. Viele fordern einen Inflationsausgleich durch Anhebung der Landesbasisfallwerte im Jahr 2024. Die politische Diskussion um eine Bürgerversicherung zur Vereinheitlichung des Krankenversicherungssystems und zur Behebung von Ungerechtigkeiten in der finanziellen Situation der Krankenhäuser wird zunehmend lauter.

In Anbetracht dieser Herausforderungen sind umfassende Reformen und eine nachhaltige Finanzierung der Gesundheitsversorgung unumgänglich. Die Lage der deutschen Krankenhäuser spiegelt nicht nur eine ökonomische Krise wider, sondern stellt auch eine erhebliche Belastung für die Patientenversorgung dar.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.dki.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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