
Am 11. April 2025 fand der 9. Trierer Wasserwirtschaftsrechtstag statt, veranstaltet vom Institut für Deutsches und Europäisches Wasserwirtschaftsrecht. Der Fokus des diesjährigen Tags lag auf den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasservorkommen in Deutschland, insbesondere in Rheinland-Pfalz. Diese Region ist in diesem Frühjahr von extremer Trockenheit und Wärme betroffen, was ernsthafte Folgen für die Wasserversorgung hat. Der Rhein führt zurzeit extrem niedrig Wasser, und die obersten Bodenschichten sind aufgrund ausbleibender Niederschläge ausgetrocknet.
Katrin Eder, die Staatsministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz, betonte die Dringlichkeit einer gesicherten Wasserversorgung sowie notwendige Anpassungsmaßnahmen an die klimatischen Veränderungen. Eder verwies auf das Programm „Aktion Blau+“, das der Wasserschutz dient, und auf die enge Zusammenarbeit zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Institut für Deutsches und Europäisches Wasserwirtschaftsrecht.
Anpassung an den Klimawandel
Die Problematik des Wasserregimes wird durch den Klimawandel weiter verstärkt, wie auch die Entwicklungen in Rheinland-Pfalz verdeutlichen. Seit diesem Jahr beobachtet man eine Zunahme von Dürren, Trockenheit und Starkregenereignissen, die zu sinkenden Grundwasserständen führt. Die Landesregierung hat deshalb einen Zukunftsplan Wasser im Koalitionsvertrag festgelegt, um sich den Folgen des Klimawandels anzupassen und die Wasserversorgung langfristig zu sichern. Der erste Entwurf wurde vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität vorgelegt und fokussiert sich auf Ansätze der Wasserwirtschaftsverwaltung.
Ein interdisziplinärer Mitwirkungs- und Beteiligungsprozess, der am 22. September 2023 in Ingelheim am Rhein begann, soll sicherstellen, dass die Belange aller betroffenen Akteure berücksichtigt werden. Bis zum 17. November 2023 konnten schriftliche Stellungnahmen zu dem Entwurf eingereicht werden, und über 60 Rückmeldungen sind bereits eingegangen. Thematisch fokussierte Beteiligungsworkshops sind für das erste Quartal 2024 geplant, wobei der finale Plan am 31. Oktober 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.
Die Herausforderungen der Wasserversorgung
Die Herausforderungen in der Wasserversorgung sind nicht nur in Rheinland-Pfalz spürbar. In Deutschland kämpfen viele Wasserversorger während langer Hitzeperioden mit ihren Kapazitäten. Professor Tobias Licha von der Universität Bochum weist darauf hin, dass die Wasserversorgung nicht auf die erhöhten Bedürfnisse vorbereitet war. In Regionen mit geeigneter Infrastruktur reicht die Versorgung oft nicht aus, besonders in heißeren Sommern, in denen große Mengen Wasser für Kühlung und landwirtschaftliche Nutzung benötigt werden.
Die Situation spitzt sich weiter zu. Beispielsweise musste im Sommer 2022 in Frankreich die Kühlung von Atomkraftwerken gedrosselt werden, weil nicht genügend Flusswasser zur Verfügung stand. In einigen deutschen Städten, wie Leimen in Baden-Württemberg, ist der Grundwasserspiegel dramatisch gefallen, und die Wasserversorgung kann nicht mehr auf die täglichen Anforderungen reagieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frage der Wassernutzung und -verteilung in Deutschland aufgrund des Klimawandels und der Infrastrukturprobleme zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen ökologischen Bewirtschaftungszielen und den Anforderungen der Wasserverbraucher erfordern eine umfassende und nachhaltige Lösung, um zukünftige Nutzungskonflikte zu vermeiden.