
Am 14. Februar ruft die Klimabewegung Fridays for Future zu bundesweiten Protesten auf, die in über 150 Städten stattfinden werden. Die Aktionen finden eine Woche vor der Bundestagswahl statt und stehen unter dem Motto „Recht auf Zukunft“. Diese Klimastreiks zielen nicht nur auf den Klimaschutz ab, sondern auch auf die Verteidigung demokratischer Werte und das Eintreten gegen einen Rechtsruck in der Politik. Die Organisatoren erwarten eine breite Teilnahme, die sowohl Großstädte wie Berlin, Hamburg und München als auch kleinere Orte wie Vilsbiburg und Freiberg umfasst. Die Mobilisierung wird von Initiativen wie Campact und „Laut gegen Rechts“ unterstützt, ebenso wie von der prominenten Sammelstelle „Omas gegen Rechts“ in Hamburg und Berlin.
In Berlin beginnen die Proteste um 12:00 Uhr am Brandenburger Tor. Auf der Bühne stehen bekannte Persönlichkeiten, darunter die Klimaaktivistin Luisa Neubauer und die Musikerin Paula Carolina. Pit Terjung, Sprecher von Fridays for Future Deutschland, kritisiert die Parteien dafür, das Thema Klimaschutz im Wahlkampf zu ignorieren. Er misst der Klimakrise existentielle Bedeutung bei und betont, dass diese nicht nur das Klima, sondern auch Menschenleben kostet. Auch Carla Reemtsma, eine wichtige Stimme der Bewegung, hebt die Dringlichkeit eines Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen bis 2035 hervor.
Forderungen der Bewegung
Die zentralen Forderungen der Protestierenden umfassen:
- Ausstieg aus fossilen Gas bis 2035.
- Einrichtung eines Katastrophenfonds zur unbürokratischen Hilfe bei Überflutungen, Unwettern oder Dürren.
- Garantie für Zugang zu bezahlbarer klimaneutraler Wärme und Mobilität.
- Einführung einer Superreichensteuer zur gerechten Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen.
Die Protestwelle findet in einem gesellschaftlichen Klima statt, das von multiplen Krisen geprägt ist. Eine Umfrage zeigt, dass viele Menschen in Deutschland das Gefühl haben, in einem ungerechten Land zu leben, in dem soziale Spaltungen und unterschiedliche Meinungen zum Klimaschutz stark ausgeprägt sind. Die Forderungen der Klimabewegung, die auch von über 130 Prominenten und Wissenschaftlern unterstützt werden, sollen auf die Missstände aufmerksam machen und konkrete Lösungen einfordern.
Klimabewegung im Wandel
Im Jahr 2023 war die Klimabewegung von internen Streitigkeiten und einer fehlenden positiven Zukunftsvision geprägt. Die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen steht im Spannungsfeld zur Notwendigkeit, in einer verunsicherten Gesellschaft Mehrheiten zu organisieren. Trotz des hohen Engagements der Aktivist*innen gibt es Frustrationen, da viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit nicht in den erhofften politischen Fortschritt mündeten. Der Widerstand gegen Klimaschutzmaßnahmen wird zunehmend als Herausforderung wahrgenommen, welche die Bewegung bewältigen muss.
In diesem Kontext versuchen Fridays for Future und andere Organisationen, durch größere gesellschaftliche Akzeptanz und konkrete Umsetzungsprojekte wie Solarcamps oder die Initiative PlanB 2030 in Berlin, den Klimaschutz aktiv zu fördern. Der aktuelle Streik soll nicht nur Sichtbarkeit für die Anliegen der Klimabewegung schaffen, sondern auch den Druck auf die Politik erhöhen, um endlich zielgerichtete Klimaschutzmaßnahmen einzuleiten.
Die kommenden Wochen versprechen weitere Protestaktionen, die die gesellschaftliche und politische Landschaft Deutschlands beeinflussen könnten. Unterstützt durch einen wachsenden sozialen Rückhalt, plant die Bewegung, einen starken Klimawahlkampf zu führen und auf entscheidende Maßnahmen hinzuwirken.