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Klassenzug-Alarm: Lehrer kämpfen gegen Schülerflut in Tenever!

Am 13. Februar 2025 steht die Oberschule Koblenzer Straße in Bremen im Fokus: Überfüllung wegen starker Jahrgänge und Herausforderungen bei der Integration geflüchteter Schüler. Ein neuer Schulcampus ist geplant.

In Bremen stehen die Schulen vor bedeutenden Herausforderungen, insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen wie Tenever. Hier müssen die Bildungseinrichtungen zunehmend kreativer werden, um dem aktuellen Ansturm von Schülern gerecht zu werden. Nach der vierten Klasse ist der Übergang von Grundschülern in Oberschulen oder Gymnasien vorgesehen. In diesem Jahr verzeichnen die Schulen zahlenmäßig starke Jahrgänge, was zu Raumproblemen führt, besonders an der Oberschule Koblenzer Straße, die für viele Kinder die einzige weiterführende Schule bis zur zehnten Klasse darstellt. Laut dem Weser-Kurier steht die Schule vor der Herausforderung, die maximale Klassengröße und die Anzahl an Förderstunden zu managen, da sie einen hohen Sozialindex aufweist.

Die Oberschule Koblenzer Straße, die in einem sozial benachteiligten Umfeld mit über 80 Nationalitäten und vielen geflüchteten Menschen tätig ist, plant, die Klassenzahl von drei auf vier pro Jahrgang zu erhöhen. Schulleiterin Rebecca Schwenzer hebt hervor, dass diese Maßnahme, obwohl notwendig, die pädagogischen Konzepte der Schule belasten könnte. Sie beschreibt die Situation als „pädagogische Herausforderung“, da zusätzliches Personal und Ressourcen erforderlich sind, um den hohen Förderbedarf zu decken.

Vorübergehende Erhöhung der Klassenstärke

Die Entscheidung, eine zusätzliche Klasse einzuführen, ist vorläufig und für vier Jahre geplant. Dies wird als Sparmaßnahme bezeichnet. Fördermaßnahmen, Projektunterricht und Werkstätten sind Bereiche, die durch die erhöhte Klassenzahl möglicherweise beeinträchtigt werden, da weniger individuelle Betreuung angeboten werden kann.

Ein neuer Schulcampus an der Walseder Straße, der sowohl eine Grund- als auch eine Oberschule beinhaltet und voraussichtlich 2026/2027 fertiggestellt sein wird, könnte langfristig Abhilfe schaffen. Die Einwerbung von Finanzmitteln wird bereits im ersten Halbjahr 2025 angestrebt.

Stärken und Perspektiven von geflüchteten Schülern

Die Situation ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance. Schwenzer betont, dass die Schüler viele Stärken mitbringen, die es zu fördern gilt. Angesichts der aktuellen demografischen Lage, die unter anderem durch die Zuwanderung geflüchteter Menschen geprägt ist, ist es wichtig, den Schulalltag entsprechend zu gestalten. Flüchtlinge sind oft besonders in ihrer Bildung betroffen. Über 80% der geflüchteten Kinder und Jugendlichen in Deutschland besuchen allgemeinbildende oder Berufsschulen, jedoch gibt es signifikante Unterschiede in der Bildungsbeteiligung, insbesondere in der Altersgruppe zwischen 15 und 17 Jahren. Diese Schüler besuchen seltener Realschulen oder Gymnasien und werden oft in Hauptschulen oder Berufsschulen platziert, wie eine BAMF-Analyse zeigt.

Besonders gut integriert sind vielfach geflüchtete Jugendliche aus Syrien, während Schüler aus süd-osteuropäischen Ländern im Bildungssystem zurückfallen. Die Herausforderungen, denen diese Schüler gegenüberstehen, wie unterbrochene Bildungsbiografien und fehlende Deutschkenntnisse, erfordern gezielte Förderprogramme.

Die Anstrengungen in Tenever und viele andere Schulen im Bremer Südosten, wie die Oberschule Kurt-Schumacher-Allee und die Oberschule Sebaldsbrück, sind ein wichtiger Schritt, um die Bildungslandschaft für alle Schüler zu verbessern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Eltern und der Politik wird entscheidend sein, um eine inklusive Schulumgebung zu schaffen, die den Bedürfnissen aller Schüler gerecht wird.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 3
www.bamf.de
Quellen gesamt
Web: 15Social: 122Foren: 57