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Kinderärzte im Ostalbkreis: Engpässe trotz hervorragender Versorgung!

Im Ostalbkreis sichern Kinder- und Jugendärzte weiterhin die medizinische Versorgung, kämpfen jedoch mit Nachwuchsproblemen und bürokratischen Hürden. Forschen Sie die aktuelle Lage und kommendes Herausforderungen.

Die medizinische Versorgung im Ostalbkreis zeigt sich ambivalent: Trotz einer hervorragenden Dichte an Kinder- und Jugendärzten müssen zahlreiche Herausforderungen bewältigt werden. Dr. Martin Böttinger hat kürzlich seine Kinderarztpraxis in Mutlangen an seinen Sohn Dr. Julius Böttinger übergeben, was als positiver Schritt in der Nachfolge in der Arztpraxis angesehen wird. Aktuell können alle Neugeborenen im Ostalbkreis aufgenommen werden, und Schwangere sind nicht gezwungen, sich frühzeitig um Vorsorgetermine zu kümmern. Laut Schwäbische Post erfüllt der Ostalbkreis mit 15 selbstständigen und 6,75 angestellten Kinderärzten 111 % des Bedarfs, was eine gute Grundlage bildet.

Allerdings ist die Versorgungslage nicht unproblematisch. Frisch Zugezogene sowie Patienten, die ihren Kinderarzt wechseln möchten, sehen sich Schwierigkeiten bei der Facharztsuche gegenüber. Ein bestehender Niederlassungsstopp für Kinderärzte illustriert die prekäre Situation, in der eine rückläufige Zahl von Nachwuchsärzten und der anhaltende Ruhestand vieler praktizierender Ärzte die Verfügbarkeit von Kinderärzten gefährdet. Zusätzlich arbeiten bürokratische Hürden sowie Sprachbarrieren, die häufig durch Übersetzungs-Apps überwunden werden müssen, belastend auf die Praxen und deren Mitarbeiter.

Herausforderungen in der ärztlichen Versorgung

Die Zahlen sprechen für sich: Die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen hat in den letzten Jahren zugenommen, was zusätzlichen Druck auf die Kinderärzte ausübt. Gleichzeitig werden von Medizinern neue Krankheitsbilder festgestellt, darunter Konzentrationsschwächen und Stoffwechselstörungen. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, der auch von der aktuellen demografischen Situation beeinflusst wird. Der Ostalbkreis sieht sich mit einer steigenden Zahl älterer Patienten konfrontiert, was einen höheren Bedarf an medizinischen Kontakten zur Folge hat. Laut Ostalbkreis.de ist das Durchschnittsalter der Ärzteschaft angestiegen, und der „Baby-Boomer“-Jahrgang erreicht vermehrt das Ruhestandsalter.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde ein Steuerungskreis “Ärztliche Versorgung im Ostalbkreis” gegründet, der die lästigen Probleme der ärztlichen Versorgung analysiert und Lösungen entwickelt. Allein in den letzten Jahren sind 30,5 Hausarztstellen im Ostalbkreis unbesetzt geblieben, was die Situation weiter anheizt Mediportal Ostalbkreis.

Innovative Ansätze zur Verbesserung

Gemeinsam arbeiten Städte, Ärzte und Kliniken daran, innovative Versorgungsmodelle zu entwickeln. Ein Beispiel ist die hausärztliche Genossenschaft MEDWALD e.G., die als Lösung im Bereich der ärztlichen Versorgung fungieren könnte. Zudem spielt Gesundheitsnetz Zukunft e.V. eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der fachärztlichen Versorgung, insbesondere im orthopädisch-unfallchirurgischen Bereich. Im November 2022 wurden sogar zwei „Patientenlotsinnen“ eingeführt, um die Patientenversorgung vor Ort zu verbessern.

Ebenfalls wichtig ist die Förderung der Gesundheitskompetenz. Aktuelle Projekte und Studien konzentrieren sich darauf, die Teilnahmequoten an Vorsorgeuntersuchungen zu erhöhen und den Zugang zu guten Gesundheitsinformationen zu verbessern. Hierzu wird auch ein nationaler Aktionsplan entwickelt, um die Gesundheitskompetenz in Deutschland nachhaltig zu stärken.

Insgesamt stehen die Akteure im Ostalbkreis vor der Herausforderung, die bestehende Versorgung zu sichern und zukunftsgerichtete Lösungsansätze zu finden, um den Anforderungen einer älter werdenden Bevölkerung und des medizinischen Fortschritts gerecht zu werden.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.ostalbkreis.de
Referenz 3
www.mediportal-ostalbkreis.de
Quellen gesamt
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