
Am 11. März 2025 gedachten die Menschen in Winnenden dem tragischen Amoklauf, der vor 16 Jahren, am 11. März 2009, 15 Menschenleben kostete. An diesem Gedenktag, der als fester Bestandteil des Gedenkens an die Opfer etabliert ist, fanden sich etwa 800 Teilnehmer zusammen. Sie waren dort, um die Erinnerung an die gewaltsamen Ereignisse lebendig zu halten, viele von ihnen waren zum Zeitpunkt des Amoklaufs noch nicht geboren, aber dennoch tief betroffen.
Um 9:33 Uhr läuteten die Kirchenglocken, genau in dem Moment, als der erste Notruf eingehen wurde. Die Gedenkveranstaltung fand erstmals in der Hermann-Schwab-Halle statt, auf Wunsch der Angehörigen. In einem stillen Moment am Mahnmal „Gebrochener Ring“, gefertigt von Martin Schöneich, erinnerten die Teilnehmenden an die Opfer. Schülerinnen einer siebten Klasse der Albertville-Realschule trugen Texte vor, um die Erinnerungen wach zu halten.
Tradition des Gedenkens
Ein Jugendgemeinderat organisierte zudem eine Lichterkette, an der etwa 150 Personen teilnahmen, trotz anhaltendem Regen und Gewitter. Der traditionelle Ablauf umfasste ein Treffen nach dem Gottesdienst in St. Borromäus, gefolgt von einem Kerzenlauf zum Mahnmal im Stadtgarten und einem weiteren Weg zum unteren Schulhof zwischen der Albertville-Schule und dem Lessing-Gymnasium. Das Motto „Die Liebe bleibt“ wurde durch batteriebetriebene Teelichter symbolisiert, die zur Gedenkfeier aufgestellt wurden.
Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth betonte die Bedeutung des Gedenktages und die zentrale Rolle, die er für die Gemeinschaft spielt. Wichtige Lehren aus der Tragödie haben dazu geführt, dass Schulpsychologen in ihren Kapazitäten verdoppelt wurden und das Waffenrecht verschärft wurde. Der Täter, ein 17-jähriger namens Tim K., hatte während seinesAmoklaufs 15 Menschen erschossen, darunter 9 Jugendliche und 3 Lehrerinnen, bevor er sich selbst das Leben nahm.
Diese erschreckenden Ereignisse hatten nicht nur auf lokaler Ebene Auswirkungen, sondern führten auch zu breiten Diskussionen über Waffengesetze in Deutschland. Ähnlich wie im Kontext der Debatten über Waffengesetze in den USA, die durch Vorfälle wie den Amoklauf an einer Grundschule in Uvalde, Texas, wiederbelebt wurden. Dort wurde ein 18-Jähriger beschuldigt, 19 Kinder und zwei Erwachsene erschossen zu haben. Solche Ereignisse lösen einen neuen Aufschrei nach Reformen und Änderungen der Waffengesetze aus.
Fortdauernde Reflexion und Forderungen nach Veränderung
Protestforscherin Nicole Hirschfelder von der Universität Tübingen bringt zur Sprache, dass das gesellschaftliche Verständnis im Hinblick auf Waffen sich verändern könnte. Während die US-Demokraten strengere Waffengesetze fordern, bleibt die Debatte polarisiert. Republikaner plädieren oft für mehr Waffen und Sicherheitspersonal. Dies führt zu einer tiefen gesellschaftlichen Auseinandersetzung über die Legitimität der Waffenlobby und die Notwendigkeit von Reformen.
Während die Gemeinschaft in Winnenden weiterhin um das Andenken an die Opfer kämpft, bleibt die Frage nach der Sicherheit in Schulen und der effektiven Reformierung von Waffengesetzen auf der agenda. Das Gedenken an die Tragödie schließt auch den Blick auf eine zukünftige, sicherere Gesellschaft ein, in der solch gewaltsame Taten der Vergangenheit angehören sollen. Die Stimmen und Erinnerungen der Opfer leben weiter und fordern alle dazu auf, für Veränderungen einzutreten.