bundesweitDeutschlandFrankfurtFrankfurt-FechenheimFuldaGesellschaftHessenLandkreis FuldaÖsterreich

Katzennotstand in Hessen: Tierheime überfordert durch Streunerkatzen!

In Hessen sind Tierheime überfordert: Die dramatische Zunahme von Streunerkatzen hat alarmierende Ausmaße erreicht. Tierschützer fordern dringend bundesweite Kastrationsverordnungen.

In Deutschland sind die Tierheime überlastet, insbesondere in Hessen. Dies ist der alarmierende Befund, den der Deutsche Tierschutzbund in jüngster Zeit gemeldet hat. Der Hauptgrund für diese Situation ist die unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen. Schätzungen zufolge leben Millionen Straßenkatzen in Deutschland, wobei die genaue Zahl aufgrund ihrer versteckten Lebensweise schwer zu ermitteln ist.

Das Tierheim Frankfurt-Fechenheim gibt an, viele Katzen aufnehmen zu müssen, die dringend medizinische Behandlung benötigen. Eine Vielzahl dieser Tiere ist verwildert und unkastriert, was zur stetigen Zunahme der Population beiträgt. Viele kleine Katzenbabys, die ins Tierheim kommen, sind oft krank und müssen aufwändig an Menschen gewöhnt werden. Der Gesundheitszustand dieser freilebenden Katzen ist meist schlecht, da sie sich nicht ausreichend selbst versorgen können.

Kastrationspflicht auf der Agenda

In der hessischen Landschaft gibt es bereits Fortschritte: Mittlerweile haben 99 von 442 Gemeinden und Landkreisen eine Katzenschutzverordnung erlassen, die unter anderem die Kastration von Freigängerkatzen regelt. In Frankfurt dürfen seit Oktober 2024 nur noch fortpflanzungsunfähige und gekennzeichnete Katzen ohne Aufsicht freigelassen werden. Der Landkreis Fulda hat hingegen noch keine solche Verordnung, was beispielsweise dazu führt, dass die dortige Katzensituation schwerer zu kontrollieren ist.

Eine Umfrage unter Tierschutzvereinen zeigt alarmierende Ergebnisse: 97 Prozent der Befragten geben an, an den Grenzen ihrer Kapazitäten bei der Aufnahme von Katzen zu stoßen. Die Hessische Landestierschutzbeauftragte betont, dass die Einführung von Verordnungen oft Jahre in Anspruch nimmt. Ein weiteres Problem sei, dass viele Katzenbesitzer sich über die geltenden Kastrationspflichten in ihrem Wohnort nicht im Klaren seien.

Bundesweite Lösung gefordert

Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Ein aktuelles Gutachten der Deutschen juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT) hat nun die Verhältnismäßigkeit einer solchen Regelung bestätigt. Bisher hatte die Bundesregierung eine bundesweite Kastrationspflicht abgelehnt, doch die Anzeichen für einen Wandel mehren sich.

Das Gutachten zeigt auf, dass eine einheitliche Kastrationspflicht in Deutschland rechtlich machbar wäre. Der Paragraf 13b des Tierschutzgesetzes, der 2012 eingeführt wurde, zielt darauf ab, Straßenkatzen tierschutzrechtlich zu schützen und Ländern die Erlaubnis zu geben, entsprechende Rechtsverordnungen zu erlassen. In mehreren Ländern, wie Österreich und Belgien, sind bereits feste Regelungen etabliert.

Die Vorteile einer Kastration sind vielfältig. Diese umfasst die Unfruchtbarmachung der Tiere, Verhaltensänderungen und ein gesenktes Risiko für Verkehrsunfälle, da unkastrierte Tiere seltener auf der Suche nach Partnern umherstreifen. Die Kastration wird von Tierärzten als Routineeingriff unter Narkose ohne nennenswerte Komplikationen durchgeführt. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 150 und 250 Euro, was für manche Katzenbesitzer eine Hürde darstellt.

Die Herausforderung, die sich den Tierschutzvereinen stellt, ist enorm. Eine regelmäßige Kastration von Straßenkatzen ist von Nöten, um der steigenden Population etwas entgegenzusetzen. Solange die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht bundesweit klar und einheitlich sind, bleibt die Katzenschutzsituation in Deutschland ein Flickenteppich, der nicht nur Tierschutzvereinen, sondern auch den Tieren selbst große Schwierigkeiten bereitet.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
www.tierschutzbund.de
Referenz 3
www.tierschutzbund.de
Quellen gesamt
Web: 6Social: 120Foren: 87