
In der neuen Folge der ZDF-Serie „Frühling“ stehen die Herausforderungen, die durch invasive Pflanzenarten entstehen, im Mittelpunkt. Katja Baumann, gespielt von Simone Thomalla, hat die Aufgabe, den japanischen Staudenknöterich zu beseitigen. Diese invasive Pflanze wurde um 1825 von Philipp Franz von Siebold nach Europa eingeführt und hat sich seither massiv verbreitet. Catja wird in der Episode mit der dramatischen Situation konfrontiert, dass Adrian, dessen Vater verstorben ist, den Staudenknöterich auf dessen Grab gepflanzt hat, ohne die negativen Folgen dieser Entscheidung zu kennen. Der Friedhofswärter macht Katja auf die besonderen Herausforderungen aufmerksam, die eine korrekte Entsorgung dieser Pflanze mit sich bringt, da sie nicht nur invasiv ist, sondern auch schwer zu bekämpfen.
Der japanische Staudenknöterich, bekannt für sein rasantes Wachstum von bis zu 30 cm am Tag, breitet sich mit Wurzelstöcken bis zu zwei Meter tief im Boden aus. Diese aggressive Ausbreitung verdrängt heimische Pflanzen und verursacht wirtschaftliche sowie ökologische Schäden. Das Absterben von Gräsern und die Bildung von flächendeckenden Beständen haben zur negativen Wahrnehmung dieser Art geführt. Die Serie greift diese Thematik auf und betont, dass der Staudenknöterich nicht giftig ist und in Japan sogar als Delikatesse geschätzt wird.
Aufklärung statt Verbote
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) liefert in der Serie wertvolle Einblicke in die Problematik des Staudenknöterichs. Anstatt strikte Verbote auszusprechen, ermutigt Nabu zu einer umfassenden Aufklärung über invasive Arten und die damit verbundenen Herausforderungen. Damit vermittelt die Episode eine wichtige Botschaft, dass Wissen und Bildung effektive Werkzeuge im Umgang mit diesen Pflanzen sein können. Zudem wird die Methode von Katja, die mit Ziegen gegen den Staudenknöterich vorgehen möchte, kritisch beleuchtet. Obwohl Ziegen in der Realität zur Bekämpfung eingesetzt werden, äußert Nabu Bedenken hinsichtlich dieser Methode.
Nabu empfiehlt, die Wurzelteile der Pflanze auszubuddeln, um eine vollständige Bekämpfung zu gewährleisten, da die tiefen Rhizome oft die Ursache für das Versagen anderer Bekämpfungsmethoden sind. Früher waren Mahd und regelmäßige Schnittmaßnahmen gängige Praktiken, jedoch waren diese oft erfolglos. Aktuelle Empfehlungen umfassen auch den kontrollierten Einsatz von Herbiziden und den Einsatz von Fraßfeinden.
Innovationen in der Bekämpfung
Ein neues Online-Portal, entwickelt von Wissenschaftlern des Instituts für Geographie der Universität Leipzig, informiert über die Ausbreitung invasiver Pflanzenarten in Deutschland. Es bietet interaktive Karten und Steckbriefe zu 45 Arten, darunter der japanische Staudenknöterich. Dieses Portal soll helfen, geeignete Lebensräume für invasiven Pflanzen unter verschiedenen Emissionsszenarien zu identifizieren und verdeutlicht die Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung ergeben, da Menschen zur Verbreitung dieser Arten beitragen. Die Plattform wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert und folgt einer umfassenden wissenschaftlichen Vorarbeit.
Die neuen Folgen von „Frühling“ werden aktuell sonntags um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt und bieten eine spannende Mischung aus Unterhaltung und Aufklärung über ein wichtiges Umweltthema. Der japanische Staudenknöterich ist nur eine von vielen plantariumsführenden Arten, die Umweltschützer und Forscher derzeit beschäftigen.
Weitere Informationen über den japanischen Staudenknöterich und die Herausforderungen, die durch diese invasive Art entstehen, finden Sie in den Artikeln von Ruhr24, Flora Incognita und MyScience.