
In Myanmar, einem von einem verheerenden Erdbeben betroffenen Bürgerkriegsland, ist die Lage nach wie vor kritischer denn je. Das Beben, das die Region erschütterte, führte laut der Militärregierung zu über 2.000 Todesopfern, wobei die tatsächliche Zahl Experten zufolge noch viel höher sein könnte. Die Zählung variiert, wobei die US-Erdbebenwarte Schätzungen von über 10.000 möglichen Opfern abgibt. Mehr als 3.900 Menschen wurden verletzt, und über 270 werden noch vermisst.
Die Infrastruktur des Landes ist stark beeinträchtigt, nachdem Brücken und wichtige Verkehrswege zerstört wurden. Ein zuständiger Sprecher der WHO hat die höchste Notfallstufe ausgerufen und spricht von einem dringenden Bedarf an 8 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe. Zudem beklagen die Anwohner in den betroffenen Gebieten, dass staatliche Unterstützung kaum ankommt und viele selbst nach Vermissten suchen müssen. In der Stadt Sagaing sind den Rettungskräften die Leichensäcke ausgegangen; hier herrscht ein unerträglicher Gestank von verwesenden Leichen.
Internationale Hilfsmaßnahmen
Spenden aus aller Welt erreichen Myanmar, doch gibt es Bedenken, dass die Militärjunta diese Gelder möglicherweise für andere Zwecke verwenden könnte. Human Rights Watch fordert uneingeschränkten Zugang zu humanitärer Hilfe für die Erdbebenüberlebenden und die Aufhebung aller bestehenden Beschränkungen durch die Junta. Mehrere Länder, darunter China, Großbritannien, Indien, Russland, Malaysia und Neuseeland, haben bereits Unterstützung zugesagt, indem sie Rettungsteams und Hilfsgüter entsandt haben.
Insbesondere China hat 100 Millionen Yuan (ca. 13,8 Millionen Dollar) in Form von humanitärer Hilfe zugesagt und erwartet, dass ein Konvoi mit kritischen Lieferungen im Laufe des Wochenendes eintrifft. Die Vereinten Nationen haben zusätzliche 5 Millionen Dollar bereitgestellt, um lebensrettende Unterstützung zu leisten. Gleichzeitig hat die Junta eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen, wobei die Flaggen bis zum 6. April auf Halbmast hängen.
Die militärische Herrschaft, die seit ihrem Putsch im Jahr 2021 an der Macht ist, regiert mit brutaler Härte und führt weiterhin Luftangriffe gegen Widerstandsgruppen durch. Diese militärischen Aktionen und die Einschränkungen des Internets haben die Informationsübermittlung in den betroffenen Regionen weiter erschwert.
Nachhaltige Folgen und medizinische Versorgung
Die WHO warnt vor den zu erwartenden hohen Infektionsrisiken aufgrund begrenzter medizinischer Kapazitäten. Besonders kritisch ist die Notlage in Bezug auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung. Strom- und Wasserversorgungsunterbrechungen erhöhen zudem das Risiko für wasser- und lebensmittelübertragene Krankheiten. Die Lage bleibt angespannt und die Hilfsorganisationen appellieren an die internationale Gemeinschaft, dringend Unterstützung in Form von Grundnahrungsmitteln, Wasser und Unterkünften zu leisten.
Die Zerstörung des Luftverkehrskontrollturms am internationalen Flughafen Naypyitaw hat die humanitären Bemühungen zusätzlich behindert. Die Such- und Rettungsoperationen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten, insbesondere im zentralen Myanmar, sind weiterhin im Gange. Während die Hilfe langsam ankommt, sind Millionen Menschen in einem kritischen Zustand, und die Zeit drängt.
Die Situation bleibt angespannt, da die Berichterstattung über die humanitäre Krise in Myanmar nur langsam Fortschritte macht und die Versorgung mit essentiellen Gütern eine dringende Herausforderung darstellt.
Hierzu berichtet der Tagesspiegel ausführlich, während die Associated Press über die laufenden Rettungsaktionen und internationale Reaktionen informiert. Das ZDF liefert aktuelle Infos zur Krankheitslage und den aktuellen Hilfsmaßnahmen.