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Karoline Herfurth: Schluss mit irrealen Schönheitsidealen!

Karoline Herfurth kritisiert unerreichbare Schönheitsideale und den Druck, den sie auf Jugendliche ausüben. In ihrem neuen Film «Wunderschöner» thematisiert sie die Folgen dieser Auswüchse in den Medien.

Die Schauspielerin und Regisseurin Karoline Herfurth thematisiert in ihrem aktuellen Film „Wunderschöner“ die Probleme, die mit unrealistischen Schönheitsidealen in den Medien einhergehen. In ihren eigenen Erfahrungen spiegelt sich der Druck wider, der vielen jungen Menschen heute begegnet. „Kein erwachsener Mensch sieht so aus“, sagt Herfurth und kritisiert scharf die stark bearbeiteten Bilder, die in Werbung und sozialen Medien verbreitet werden.

Bereits als Jugendliche fühlte sie sich wegen ihres Aussehens unter Druck. Mit nur 12 Jahren begann sie, ihren Körper abzulehnen. Gerade in dieser sensiblen Phase weinte sie häufig über ihr Aussehen. Von 13 bis 17 Jahren litt sie an Magersucht und reduzierte ihre Nahrungsaufnahme auf ein Minimum, was über ein halbes Jahr andauerte. Diese extremen Körperbilder in den Medien, die oft Kinderproportionen zeigen, veranlassten sie zu diesen negativen Gedanken. Laut Herfurth erlebte sie selbst, wie ihr Körper auf Werbefotos für ein Unterwäsche-Label um 30 Prozent im Verhältnis zum Kopf geschrumpft wurde, was für sie ein eindrucksvolles Beispiel für die Absurdität solcher Ideale ist.

Der Einfluss öffentlicher Bilder

Herfurth betont, dass der Einfluss öffentlicher Bilder auf die Körperwahrnehmung der Menschen deutlich größer ist als der Einfluss des eigenen Umfelds. Diese Beobachtung wird durch aktuelle Studien gestützt. Ein Bericht von Deutschlandfunk Kultur unterstreicht, dass 30 Prozent der Jugendlichen besorgt über ihr Aussehen sind. Darüber hinaus zeigen 20 Prozent der 11- bis 17-Jährigen Symptome einer Essstörung. Dies ist alarmierend, da in den letzten Jahren die Nutzung von sozialen Medien stark zugenommen hat. Heute nutzen etwa 95 Prozent der 10- bis 18-Jährigen Plattformen wie Instagram, TikTok oder Snapchat, was zu einer schätzungsweisen Sichtung von bis zu 5000 Bildern pro Woche führt.

In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass viele Jugendliche sich mit den Schönheitsidealen in sozialen Medien vergleichen, was zu einem fragilen Selbstwertgefühl führt. Eine Umfrage zeigt, dass insbesondere Mädchen ein defizitorientiertes Körperbild entwickeln, während Jungen ein ausgeglicheneres Verhältnis zu ihrem Körper haben. Die negativen Auswirkungen der sozialen Medien sind nicht zu ignorieren, wie die Whistleblowerin Francis Haugen aufdeckte. Sie berichtete über Studien, die belegen, dass bei einem von drei Mädchen im Teenager-Alter das Körperbild durch Social Media verschlechtert wird.

Handlungsbedarf und Aufklärung

Zusätzlich weisen Fachleute darauf hin, dass der Einfluss von Fitness-Influencern, die ein einheitliches Körperbild vermitteln und ihre Follower oftmals unter Druck setzen, nicht zu unterschätzen ist. In Deutschland generieren solche Influencer über eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr. Die Herausforderung besteht darin, Jugendliche über den Umgang mit sozialen Medien aufzuklären. Besonders in Ländern wie Frankreich und Norwegen müssen bearbeitete Fotos auf Social Media gekennzeichnet werden, um die Konsumenten vor unrealistischen Erwartungen zu schützen.

Herfurths Aussagen und die begleitende Forschung verdeutlichen, wie wichtig es ist, eine gesunde Körperwahrnehmung zu fördern. Programme zur Medienpädagogik sind notwendig, um Jugendliche zu unterstützen, einen kritischen Blick auf ihre sozialen Medien zu entwickeln. Studien zeigen auch, dass ein gutes Verhältnis zu den Eltern essenziell ist, um Jugendlichen zu helfen, ein positives Körperbild zu entwickeln und ihren Selbstwert zu stärken.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.badische-zeitung.de
Referenz 3
www.deutschlandfunkkultur.de
Quellen gesamt
Web: 19Social: 192Foren: 90