
In Deutschland wird sich der Straßenkarneval 2025 in einem angespannten Sicherheitsumfeld entfalten. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange, da Millionen Menschen darauf warten, an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Aufgrund tragischer Vorfälle, insbesondere in München und Magdeburg, wurden die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft. Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes Deutscher Karneval, hat angekündigt, dass es im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Auflagen geben wird. Dies führt bereits dazu, dass erste Umzüge, wie der in Marburg, absagt wurden — in diesem Fall aus finanziellen Gründen. Auch in Kempten wurde ein Umzug aufgrund der Anordnung, Zufahrten mit Betonquadern zu sichern, abgesagt.
Nachdem ein Anschlag in Magdeburg, bei dem sechs Menschen starben und fast 300 verletzt wurden, sowie ein Vorfall in München, bei dem mehr als 30 Personen verletzt wurden, die Sicherheitsdebatte neu entfacht haben, stehen die Karnevalsveranstaltungen unter einem besonderen Druck. Bis Aschermittwoch sind bundesweit etwa 3.500 Umzüge geplant, und die größten Höhepunkte werden am Rosenmontag in Köln, Düsseldorf und Mainz erwartet. Hier plant die Polizei von Mainz, mit über 1.100 Einsatzkräften präsent zu sein.
Sicherheitskonzepte in Nordrhein-Westfalen
Der Beginn des Straßenkarnevals in Nordrhein-Westfalen fällt auf Weiberfastnacht und fällt nur wenige Tage nach den besorgniserregenden Vorfällen in München und Magdeburg. Die Sicherheitsvorkehrungen stehen in diesem Jahr im Fokus, was zu einer Erhöhung der Kosten für Karnevalsvereine führt. Michael Mertens, Landesvorsitzender der Polizei-Gewerkschaft in NRW, fordert von der Politik dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. Sicherheitskonzepte werden von den Kreispolizeibehörden vor Ort bewertet und in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern angepasst.
In Städten wie Köln und Düsseldorf sind spezifische Sicherheitsstrategien geplant. In Köln plant man Hochsicherheitszonen und ein absolutes Waffenverbot. In Düsseldorf werden bewährte Sicherheitsmaßnahmen, wie ein Glasverbot in der Altstadt, fortgesetzt. Zusätzlich führen Städte wie Bonn und Aachen eine Überprüfung ihrer Sicherheitskonzepte durch, basierend auf der aktuellen Lage.
Herausforderungen für Veranstalter
Die strengen Sicherheitsauflagen stellen für die Veranstalter eine erhebliche Herausforderung dar, insbesondere in großen Karnevalshochburgen. In kleinen Städten bringt dies die Organisatoren an den Rand des Machbaren. Ratingen beispielsweise plant zusätzliche Absicherungsmaßnahmen, einschließlich mehr Betonabsperrungen und städtischen Lkw als Sperren. Auch die Stadt Dortmund hat bereits ein jährliches Zufahrts- und Sperrkonzept für den Rosenmontagszug etabliert.
In Duisburg und Mülheim wurden bereits Sicherheitskonzepte festgelegt, die vor allem auf den Schutz vor möglichen Fahrzeugangriffen abzielen. Die Sicherheit wird durch den Einsatz von Ordnern und Sicherheitspersonal entlang der Zugwege gewährleistet, während die Kosten durch erhöhte Sicherheitsauflagen steigen. In Krefeld äußerte Peter Bossers, Präsident des Comitée Crefelder Carneval, seine Bedenken über die steigenden Kosten und die zusätzlichen Anforderungen.
Die Entwicklungen zeigen, dass die Karnevalfeiern 2025 nicht nur durch die Feierlichkeiten geprägt werden, sondern auch durch die Notwendigkeit, Sicherheit und Schutz in einem sich verändernden gesellschaftlichen Umfeld zu gewährleisten. Der Bund Deutscher Karneval fordert eine einheitliche Regelung und eine konstruktive Diskussion auf einer Innenministerkonferenz, um die Sicherheit der Menschen zu garantieren und trotzdem die kulturelle Bedeutung des Faschings, der Fastnacht und des Karnevals zu bewahren.
Links zu den Artikeln: bnn.de, tagesschau.de, wdr.de.