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Kampf ums Gewicht: Apotheker warnen vor Abnehmspritzen und Risiken!

Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy erfreuen sich wachsender Beliebtheit zur Gewichtsreduktion. Experten warnen jedoch vor gesundheitlichen Risiken und einem aktuellen Gerichtsstreit in München.

In Deutschland erfreuen sich Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy wachsender Beliebtheit zur Gewichtsreduktion, obwohl sie ursprünglich zur Behandlung von Diabetes-Patienten entwickelt wurden. Diese Medikamente, die als GLP-1-Rezeptoragonisten klassifiziert werden, imitieren das Sättigungshormon GLP-1, fördern die Insulinausschüttung und verlangsamen die Magen- sowie Darmentleerung. Laut tz.de führt der Anstieg der Verwendung dieser Spritzen zu Besorgnis wegen möglicher medizinischer Risiken.

Ernährungsmediziner Prof. Hans Hauner warnt vor den möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente, die mit einer langfristigen Nutzung verbunden sein können. Diese Risiken könnten erst in fünf bis zehn Jahren abschließend bewertet werden. Ein aufsehenerregender Prozess am Münchner Landgericht verdeutlicht die Problematik des Online-Handels mit diesen Medikamenten. Die Apothekerkammer Nordrhein hat gegen eine Online-Apotheke geklagt, die Rezepte von vermeintlichen Ärzten aus Kroatien ausstellt, ohne dass eine echte ärztliche Untersuchung stattfand, was die Sicherheit der Patienten infrage stellt.

Rechtliche Auseinandersetzungen und Sicherheitsbedenken

Im aktuellen Verfahren beschreibt Richterin Monika Rhein die Situation als „gefährlich“, insbesondere aufgrund möglicher Vorerkrankungen, die bei den Patienten möglicherweise nicht berücksichtigt werden. Außerdem wird die Problematik angesprochen, dass das Gewicht der Patienten oft nicht überprüft wird, was zu Selbsttherapien führen kann. Werbung für rezeptpflichtige Medikamente ist in Deutschland gesetzlich verboten, und das Urteil in diesem Fall wird am 3. März erwartet.

Eine umfassende Analyse von GLP-1-Rezeptoragonisten, die auch in einer Studie der Washington University School of Medicine durchgeführt wurde, zeigt sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit. So berichtete MDR, dass diese Medikamente signifikante Gewichtsverluste bei vielen Menschen ermöglichen und weiterhin bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas eingesetzt werden.

Medizinische Erkenntnisse und Zukunftsperspektiven

In Deutschland ist seit Ende Juli 2023 das Medikament Semaglutid (Wegovy) zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Für Personen mit einem BMI von 30 kg/m² oder 27 kg/m² bei gewichtsbedingten Begleiterkrankungen kann dieses Medikament verschrieben werden. Bei richtiger Anwendung führt Semaglutid in Kombination mit kalorienreduzierter Ernährung und erhöhter körperlicher Aktivität zu Gewichtsreduktionen von bis zu 15 Prozent. Die FDA hat die Zulassung im Juni 2021 für diese Therapieform erweitert. Angesichts der hohen Nachfrage gibt es allerdings Lieferengpässe für Wegovy, während Ozempic weiterhin verfügbar ist, wie das Ärzteblatt berichtet.

Darüber hinaus zeigen Entwicklungen im Bereich der dualen Agonisten, die mehrere Magen-Darm-Hormone aktivieren, vielversprechende Ergebnisse. In Tierstudien wurden mit diesen neuen Therapiemöglichkeiten Gewichtsreduktionen von bis zu 30 Prozent erzielt. Die Behandlung von Adipositas mit solchen Medikamenten könnte langfristig kostengünstiger sein als die Behandlung der oft gesundheitlich bedingten Folgeschäden.

Insgesamt werfen die zunehmende Popularität und die damit verbundenen Risiken der Abnehmspritzen Fragen zur Regulierung und sicheren Verwendung auf, die nach wie vor ein wichtiges Thema im Gesundheitssektor darstellen.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
www.mdr.de
Referenz 3
www.aerzteblatt.de
Quellen gesamt
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