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Kampf um Schulsozialarbeit: Mangelnde Unterstützung in Dresdens Schulen!

Schulsozialarbeit in Dresden steht vor großen Herausforderungen: Trotz der Rücknahme geplanter Kürzungen haben viele Schulen bereits wertvolle Fachkräfte verloren. Was bedeutet das für die Schüler?

Die Situation der Schulsozialarbeit in Dresden ist hochdramatisch. Am Gymnasium Dresden-Cotta ist das Büro der Schulsozialarbeit leer, nachdem eine Mitarbeiterin im Dezember 2024 in Teilzeit entlassen wurde. Ihre Kollegin hat zum 1. April 2025 eine neue Stelle an einer Grundschule angetreten. Dies verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen die Schulsozialarbeit konfrontiert ist. Der Dresdner Stadtrat hat zwar die geplanten Kürzungen zurückgenommen, doch diese Entscheidung kommt zu spät für viele Schulen. Der aktuelle Beschluss zur Fortführung muss noch durch den Jugendhilfeausschuss genehmigt werden, und die Wirkung dieser Politik ist bereits spürbar.

Die Schulsozialarbeiter in Dresden sind nicht bei der Stadt oder den Schulen angestellt, sondern arbeiten für freie Träger. Diese Träger haben bereits auf die angekündigten Kürzungen reagiert, was zu einem Mangel an qualifiziertem Personal führt. An verschiedenen Schulen, wie dem Bertolt-Brecht-Gymnasium und dem Hans-Erlwein-Gymnasium, haben Schulsozialarbeiter ihre Stellen verloren, was die Unterstützung der Schüler stark beeinträchtigt. Am Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium kann ein Schulsozialarbeiter dank einer anonymen Spende für drei Monate bleiben, während an der Freien Waldorfschule Unsicherheiten bestehen, da dort Schulsozialarbeiter zum 31. Mai gekündigt wurden.

Die Rolle der Schulsozialarbeit

Die Schulsozialarbeit in Dresden hat seit ihrer Etablierung im Jahr 2002 das Ziel, gleiche Bildungschancen zu schaffen und die Integration von Schülern zu fördern. Aktuell sind 25 Schulsozialarbeiter*innen an 12 Dresdner Schulen im Einsatz. Ihr Fokus liegt auf der Unterstützung von Schülern, Eltern und Lehrkräften, um die Lebensbewältigungskompetenz der jungen Menschen zu stärken. Durch ihr Engagement leisten sie einen wertvollen Beitrag zum aktiven Kinderschutz und zur Bewältigung herausfordernder Situationen in Schulen.

Die Herausforderungen, vor denen die Schulsozialarbeiter stehen, sind enorm. Schulleiterin Ulrike Nawroth spricht von der Notwendigkeit von Vertrauen und Konstanz, die in der Schulsozialarbeit unerlässlich sind. Zugleich verstärken steigende Mobbingfälle und soziale Probleme den Druck auf Schulen, die ohnehin mit einem Lehrermangel zu kämpfen haben. Bildungsbürgermeister Jan Donhauser sieht die Situation zwar nicht als gravierend an, stellt jedoch Fragen zur Effektivität der Neuanstellungen bei den Trägern und der langfristigen Strategie für die Schulsozialarbeit.

Bildungsungleichheit als übergreifendes Thema

Die Probleme in der Schulsozialarbeit sind Teil eines größeren Bildes von Bildungsungleichheiten in Deutschland. Studien zeigen, dass soziale Ungleichheiten in Bildungssystemen weltweit bestehen, auch in Deutschland. Eine Analyse internationaler Vergleiche weist darauf hin, dass Länder wie Kanada und Großbritannien ein schwächeres Verhältnis zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufweisen. Politische Maßnahmen, wie die frühzeitige Förderung und der Ausbau qualitativ hochwertiger Bildungsangebote, sind unentbehrlich, um bestehende Ungleichheiten abzubauen.

Um die Chancengleichheit zu fördern, müssen Schulen über die reine Wissensvermittlung hinausgehen. Die Entwicklung sozialer Kompetenzen, die Unterstützung individueller Lernvoraussetzungen und der Ausbau von Ganztagsschulen sind essenzielle Schritte. Überdies erfordert der nachhaltige Abbau sozialer Ungleichheiten ein integriertes Maßnahmenpaket, das alle Bildungsbereiche einbezieht und sich der Herausforderungen frühzeitig annimmt.

Die Situation der Schulsozialarbeit in Dresden ist somit nicht nur ein lokales Problem, sondern spiegelt strukturelle Herausforderungen im Bildungssystem wider. Der Bedarf an Fachkräften ist drängender denn je, während gleichzeitig die Unterstützung der Schüler auf der Kippe steht. Entscheidungen müssen schnellere und nachhaltigere Lösungen bieten, um den Bedürfnissen der Schulen gerecht zu werden und den sozialen Zusammenhalt zu wahren.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.vsp-dresden.org
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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