
Inmitten laufender Koalitionsverhandlungen arbeiten die Unterhändler von CDU, CSU und SPD intensiv an der langfristigen Sicherung des Deutschlandtickets für den Nahverkehr. Laut Weser-Kurier soll das Ticket von 2025 bis 2026 zum Preis von 58 Euro pro Monat angeboten werden. Diese Preisgestaltung sieht keine Erhöhung in diesen Jahren vor. Ab 2027 könnte jedoch eine erhöhte Nutzerfinanzierung in Kraft treten, die sozialverträglich gestaltet sein soll.
Ein konkreter Schlüssel für die Anteile der Nutzer, des Bundes und der Länder ist bereits in Planung, was darauf hindeutet, dass ab 2027 mögliche Preiserhöhungen zu erwarten sein könnten. Die Koalitionsgespräche sind noch nicht abgeschlossen, und die Chefverhandler der beteiligten Parteien beraten momentan über die Vorschläge einer Arbeitsgruppe.
Finanzierung des Deutschlandtickets
Die Finanzierung des Deutschlandtickets durch Bund und Länder ist bis Ende 2023 gesichert. Der Bund stellt jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um die Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben auszugleichen. Die Länder geben ebenfalls die gleiche Summe. Eine Gesetzesänderung ist jedoch erforderlich, um das Ticket über 2025 hinaus fortzuführen. Friedrich Merz, der Vorsitzende der CDU, hat Schwierigkeiten bei den Verhandlungen zur weiteren Finanzierung des Tickets über 2025 hinaus angekündigt.
Rund 13 Millionen Menschen nutzen derzeit das Deutschlandticket, das seit Mai 2023 bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs zum einheitlichen Preis ermöglicht. Die aktuelle Preisanpassung, von 49 Euro auf 58 Euro, geschah im Januar 2023.
Politische Stimmen zur Einigung
Die Parteien SPD, Grüne und Union haben sich kürzlich auf eine finanzielle Absicherung des Deutschlandtickets für das nächste Jahr geeinigt. ZDF berichtet, dass die Einigung die Änderung des Regionalisierungsgesetzes umfasst, um die Finanzierung des Tickets sicherzustellen. Anfangs signalisierten CDU und CSU Zweifel, stimmten letztendlich jedoch der Gesetzesänderung zu, um Unsicherheiten in der Verkehrsbranche und eventuelle Preiserhöhungen zu vermeiden.
Detlef Müller von der SPD bezeichnete die Einigung als „großen Erfolg“ und betonte, dass sie Verlässlichkeit für die Nutzer bringe. Ulrich Lange von der CSU bestätigte ebenfalls die Finanzierung des Tickets. Julia Verlinden von den Grünen forscht darauf, dass die Menschen auch weiterhin günstig mit Bus und Bahn reisen können. Die Änderungen des Regionalisierungsgesetzes sollen noch in dieser Woche im Bundestag beschlossen werden, wobei der Bundesrat ebenfalls zustimmen muss.
Die Bedeutung des Deutschlandtickets erstreckt sich auch auf die ökologische Ebene. Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) trägt der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) erheblich zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei und spart täglich etwa 10 Millionen Tonnen CO2 ein. Die steigenden Fahrgastzahlen im ÖPNV seit 2022 sind ein weiteres Indiz für das wachsende Interesse an nachhaltiger Mobilität in Deutschland.