
Die kalte Witterung des Jahres 2025 hat die Entwicklung von Stechmücken in der Region Südwestdeutschland stark verzögert. Diese Mitteilung stammt von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Speyer. Insbesondere die mehrfachen Frostphasen im Frühjahr haben die Entwicklung der Sumpfwaldstechmückenlarven, die in den Gewässern versumpfter Wälder leben, deutlich verlangsamt. Diese schlechten Wetterbedingungen gehen Hand in Hand mit einem regenarmen Frühling, der im Süden auch zu einem Rückgang der wasserführenden Brutstätten geführt hat.
Aufgrund der derzeitigen klimatischen Gegebenheiten müssen einige Brutflächen nicht behandelt werden, da sie durch sonniges Wetter bereits austrocknen. Dennoch bereiten sich die Stechmückenjäger am Oberrhein auf die bevorstehende Saison vor. Ab Montag wird ein Hubschrauber eingesetzt, um gezielt gegen die Larven vorzugehen. Zusätzlich sind auch Einsätze zu Fuß geplant, um kleinere Brutflächen zu bearbeiten, was den bevorstehenden Start der Bekämpfungsmaßnahmen verdeutlicht. Dieser wird voraussichtlich um die Mitte des Monats März beginnen, anders als 2024, als die Saison vorzeitig begann.
Effiziente Bekämpfungsmethoden
Die Bekämpfungsstrategie umfasst sowohl flächenmäßige Luftoperationen als auch die manuelle Bekämpfung am Boden. Aus dem Helikopter wird der biologische Wirkstoff Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) verteilt, der spezifisch Stechmückenlarven abtötet, ohne dabei andere Organismen zu schädigen. Laut dem Umweltbundesamt ist die Anwendung dieser Larvizide durch Privatpersonen ebenfalls ein zunehmend diskutiertes Thema.
Im Rahmen dieser Bekämpfung sind Kabs und andere Experten auch gezielt auf die Asiatische Tigermücke vorbereitet, deren Bekämpfung für April 2025 erwartet wird. Trotz der potenziellen Übertragung von Viren auf Menschen durch die Tigermücke sind bisher keine autochthonen Krankheitsfälle in Deutschland aufgetreten. Die gesundheitlichen Risiken im Zusammenhang mit der Stechmückenpopulation sind jedoch nicht zu unterschätzen, vor allem nachdem seit 2019 zunehmend Fälle des West-Nil-Virus gemeldet wurden.
Zusammenarbeit und Forschung
Kabs fungiert als eingetragener und gemeinnütziger Verein und vereint Kommunen aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen in ihren Bemühungen zur Mückenbekämpfung. Um die Effizienz zu steigern, wurde die App zur Erfassung bekämpfungsrelevanter Daten aktualisiert und die Brutstättenkartierung über die Wintermonate erneuert. Diese koordinierte Vorgehensweise ermöglicht eine gezielte Ansprache der Problemgebiete.
Die Bekämpfung der Stechmücken in Deutschland ist ein strukturiertes Unterfangen, das den Gesundheitsschutz und die Umwelt im Blick hat. Ziel ist es, ausgewogene und nachhaltige Entscheidungen zu treffen, wie in der geplanten Veranstaltung des Umweltbundesamts am 26. November 2024, die informative Fachgespräche zu diesem drängenden Thema anregen soll.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um der Stechmückenplage im Süden Deutschlands entgegenzuwirken und gleichzeitig die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Während kaltes Wetter in den ersten Monaten des Jahres wie ein natürliches Bollwerk gegen die Vermehrung der Stechmücken wirkt, müssen die vorbereitenden Maßnahmen und der strategische Einsatz von Insektiziden gut geplant und rechtzeitig umgesetzt werden, um die Ausbreitung zu kontrollieren.