
Die vorgezogene Bundestagswahl, die für den 6. Februar 2025 angesetzt ist, sorgt für gemischte Gefühle. Insbesondere in der jüngeren Generation gibt es viel Enttäuschung, da einige engagierte junge Menschen von der Wahl ausgeschlossen sind. Aaron Luca Grimminger und Christian Ott, beide noch nicht 18 Jahre alt, gehören zu den etwa 55.000 Menschen in Baden-Württemberg, die aufgrund ihres Alters nicht wahlberechtigt sind. Die beiden Jugendlichen kritisieren die verpasste Möglichkeit, aktiv an der politischen Mitgestaltung teilzunehmen.
Grimminger und Ott betonen die Wichtigkeit von Wahlen für junge Menschen und das politische Engagement dieser Generation. Während Grimminger bereits an Kommunalwahlen teilgenommen hat und das Gefühl, wählen zu dürfen, als positiv empfindet, wägt Ott die Chancen ab, die er und andere junge Wähler missed, insbesondere hinsichtlich der Themen, die ihnen am Herzen liegen: Bildung und Migration. Ott schlägt sogar vor, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, was er für eine sinnvolle Änderung hält.
Wahlalter und politische Partizipation
Das Wahlrecht in Deutschland besagt, dass jede Bürgerin und jeder Bürger grundsätzlich wahlberechtigt ist, vorausgesetzt, sie haben das 18. Lebensjahr vollendet und sind deutsche Staatsbürger. Diese Regelung führt dazu, dass viele junge Menschen, die politisch interessiert sind, aber noch das nötige Alter nicht erreicht haben, nicht an Wahlen teilnehmen dürfen. Der Wunsch nach einer Senkung des Wahlalters reflektiert den Wunsch nach mehr politischer Teilhabe.
Grimminger, der im März 18 Jahre alt wird, ist im Jugendgemeinderat aktiv und engagiert sich bereits politisch, während Ott, der im September 18 wird, politisch bei der SPD aktiv ist. Beide empfinden, dass ältere Wähler die Entscheidungen im Parlament dominieren und wünschen sich, dass auch die Interessen der Jugend mehr Gehör finden.
Gesellschaftliche Verantwortung und Engagement
Grimminger und Ott ermutigen Gleichaltrige, zur Wahl zu gehen und die Verantwortung, die mit Wahlen verbunden ist, ernst zu nehmen. Sie sind sich einig, dass jede Stimme zählt und dass es für junge Menschen besonders wichtig ist, ihre Interessen in der Politik zu vertreten. Diese Haltung wird von vielen jungen Wählern geteilt, die das Gefühl haben, dass ihre Belange im aktuellen politischen Diskurs zu oft übersehen werden.
Die politische Landschaft in Deutschland verändert sich kontinuierlich, und die Forderung nach einer höheren Repräsentation der Jugend könnte eine Schlüsselrolle spielen, um die Beteiligung junger Wähler zu fördern. Wie die Diskussion um das Wahlalter zeigt, ist eine tiefere Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen und Anliegen dieser Generation gefordert, um eine politische Kultur zu schaffen, die alle Altersgruppen einbezieht und berücksichtigt.
Festzuhalten bleibt, dass die vorgezogene Bundestagswahl 2025 nicht nur eine Wahl ist, sondern auch eine Gelegenheit für junge Menschen, ihre Stimme zu erheben und aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuwirken. Nötig sind jedoch Reformen, um diesen Wählern auch eine Stimme zu geben.
Für weitere Informationen über das Wahlrecht können Sie hier nachlesen.