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Junge Familien renovieren Altbau: So retten sie Thüringer Dörfer!

Ein Paar hat in Thüringen innerhalb von 13 Monaten ein Altbauprojekt erfolgreich umgesetzt. Das Förderprogramm "Jung kauft Alt" des Bundes unterstützt Familien beim Erwerb sanierungsbedürftiger Immobilien.

In Thüringen zeigt sich ein zunehmender trend, dass junge Familien in alte Bestandsimmobilien investieren. Ein Beispiel dafür sind Cindy und Kevin Speich, die innerhalb von nur 13 Monaten ihre Wohnräume erfolgreich renovierten. Das Paar, das zuvor in Erfurt und Arnstadt lebte, kann sich nach eigenen Angaben ein Leben in der Stadt nicht mehr vorstellen. Die Sanierung eines Altbaus hat ihnen nicht nur ein Zuhause gegeben, sondern auch das Gefühl, aktiv zur Belebung ländlicher Räume beizutragen.

Cindy Speich sieht den Trend, im Bestand zu bauen und zu sanieren, als eine nachhaltige Zukunftschance, insbesondere angesichts der Tatsache, dass in Thüringen rund 93.700 Wohnungen leer stehen, wobei 72,7 Prozent davon im ländlichen Raum liegen. Diesem Bedarf wird auch das neue Förderprogramm „Jung kauft Alt“ gerecht, das vom Bundesbauministerium ins Leben gerufen wurde und die Sanierung von Altbauten durch zinsgünstige Kredite unterstützt. BMWSB berichtet, dass das Programm seit dem 3. September 2024 aktiv ist und insgesamt 350 Millionen Euro für die Zinsverbilligung in 2024 bereitstellt.

Zielgruppe und Förderbedingungen

Das Förderprogramm richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind, die noch kein eigenes Haus besitzen. Die Unterstützung erfolgt durch zinsverbilligte KfW-Kredite, die bei einer Laufzeit von 35 Jahren derzeit einen Zinssatz von 1,51 % aufweisen. Wichtig ist, dass die zu erwerbenden Bestandsimmobilien einen Gebäudeenergieausweis der Klassen F, G oder H aufweisen. Rund 45 % der Wohngebäude in Deutschland fallen in diese Kategorien.

Die Förderfähigkeit umfasst Gesamtausgaben für den Eigentumserwerb, jedoch keine Kaufnebenkosten. Das Haushaltseinkommen darf maximal 90.000 Euro betragen, wobei dieser Betrag um 10.000 Euro für jedes weitere Kind steigt. Kreditbeträge liegen zwischen 100.000 Euro für eine Familie mit einem Kind bis zu 150.000 Euro für Familien mit drei oder mehr Kindern.

Die Herausforderungen des Bauens

Cindy und Kevin Speich mussten auf ihr eigenes Durchhaltevermögen setzen, da sie das Förderprogramm zu spät entdeckten und durch die komplizierten Anträge und langen Wartezeiten gehemmt waren. Sie führten alle Bauarbeiten selbst durch, mit Ausnahme von Elektrik- und Klempnerarbeiten. Auf Social Media berichten sie von ihren Fortschritten und haben bereits über 150.000 Follower gewonnen, die ihre Reise verfolgen.

Die Einführung des Programms „Jung kauft Alt“ zielt darauf ab, die dörflichen Strukturen in ländlichen Regionen zu stärken und den Wohnraum durchnutzbar und attraktiv zu machen. Ab dem 1. Januar 2025 wird die Förderung zudem auf denkmalgeschützte Immobilien ausgeweitet, was die Möglichkeiten für viele Familien noch weiter verbessert.

Die Initiativen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sind nicht nur als Unterstützung für Familien gedacht, sondern auch als Antwort auf die allgemein steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. BMWSB hebt hervor, dass die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt, wie die gestiegenen Bauzinsen und Materialengpässe, durch solche Programme angegangen werden müssen.

Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Förderprogramme letztlich sein werden und inwiefern sie dazu beitragen, die angespannte Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt zu entspannen.

Referenz 1
www.mdr.de
Referenz 2
www.bmwsb.bund.de
Referenz 3
www.bmwsb.bund.de
Quellen gesamt
Web: 16Social: 31Foren: 66