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Junge Alternative: AfD-Nachwuchs löst sich auf – Was kommt jetzt?

Die Junge Alternative der AfD wird zum 31. März 2025 aufgelöst. Der Schritt erfolgt nach internen Spannungen und Protesten, um eine neue, kontrollierte Jugendorganisation zu gründen.

Die Junge Alternative (JA), die Jugendorganisation der Alternative für Deutschland (AfD), hat ihre Auflösung zum 31. März 2025 beschlossen. Diese Entscheidung wurde am 1. Februar 2025 während eines Bundeskongresses in Apolda verkündet, an dem etwa 250 Mitglieder der JA teilnahmen. Der Kongress verlief jedoch nicht ohne Proteste, denn rund 1.300 Demonstranten, darunter Gewerkschaftsvertreter und die Initiative „Omas gegen Rechts“, äußerten ihre Ablehnung gegen die Veranstaltung und die politische Ausrichtung der JA.

Martin Kohler, der Vorsitzende der Berliner JA, sowie weitere Mitglieder aus AfD-Kreisen bestätigten die Auflösung. Ihre Entscheidung fiel im Kontext einer neuen Ausrichtung der AfD, die auf ihrem Bundesparteitag in Riesa beschloss, eine engere und kontrollierbare Jugendorganisation zu schaffen. Über zwei Drittel der Delegierten unterstützten diesen Vorschlag des AfD-Bundesvorstands.

Umstrukturierung und Kontrolle

Die JA war seit geraumer Zeit unter Beobachtung des Verfassungsschutzes und war als „gesichert extremistisch“ klassifiziert worden. Diese Einordnung führte zu einer Schwächung der Kontrolle durch die Partei. Bei der bisherigen Struktur war eine Mitgliedschaft in der AfD keine Voraussetzung für den Beitritt zur JA. Dies änderte sich nun: Künftige Mitglieder der neuen Jugendorganisation müssen zwangsläufig auch Mitglied der AfD sein, mit Ausnahme von Jugendlichen unter 16 Jahren.

Der JA-Vorsitzende Hannes Gnauck plädierte für die Auflösung, um einem möglichen Vereinsverbot seitens des Bundesinnenministeriums zuvorzukommen. Ab dem 1. April 2025 wird die Satzung der AfD geändert, und die Jugendorganisation wird ein rechtlich unselbstständiger Teil der Partei. Ihr Name „Junge Alternative“ wird aus der Satzung gestrichen, kann jedoch in der Zukunft erneut angenommen werden.

Einladung zum Gründungskongress

Alle AfD-Mitglieder unter 36 Jahren sind eingeladen, an einem Gründungskongress teilzunehmen, wo ein Statut und ein neuer Name für die Jugendorganisation festgelegt werden sollen. Der Bundesvorstand hat den Vorschlag unterbreitet, die neue Organisation „Patriotische Jugend“ zu nennen. Jugendliche unter 16 Jahren benötigen eine Zustimmung zur Satzung und müssen sich der Schiedsgerichtsbarkeit der AfD unterwerfen, wodurch die Parteiführung künftig ein stärkeres Wort in der Jugendorganisation hat.

Die bisherigen Autonomien in den Bereichen Satzung, Programm, Finanzen und Personal werden somit deutlich reduziert, was als notwendige Maßnahme von der Parteiführung betrachtet wird, um den Nachwuchs enger an die AfD zu binden. Jene, die dem Jugendverband beitreten möchten, werden automatisch zu AfD-Mitgliedern.

Die aktuellen Änderungen und die Auflösung der JA stehen auch im Kontext der Vielzahl von politischen Jugendorganisationen in Deutschland, die oft in einem Verhältnis zu den jeweiligen Parteien stehen. So sind unter den aktiven Jugendorganisationen auch die DGB-Jugend und weitere parteiliche Jugendverbände wie die Grüne Jugend oder die Junge Liberale zu finden. Diese Entwicklungen zeigen auf, wie wichtig eine straffere Organisation innerhalb politischer Jugendverbände geworden ist und wie die AfD ihre Strukturen anpassen möchte, um zu wachsen und sich zu festigen. Remszeitung und MDR berichteten umfassend über die Vorgänge, während Wikipedia einen Überblick über die verschiedenen politischen Jugendorganisationen in Deutschland gibt.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.mdr.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
Web: 19Social: 171Foren: 95