
In der Stadt Landau wird am 23. Februar über die Namen dreier Straßen entschieden, und der örtliche Jugendbeirat hat eine digitale Umfrage initiiert, um die Meinungen der Schüler einzuholen. Diese Umfrage soll als Stimmungsbild dienen, um zu erfahren, wie die Jugend zu den Namensgebern der Hans-Stempel-, Hindenburg- und Kohl-Larsen-Straße steht. Rheinpfalz berichtet, dass die Umfrage nicht verbindlich ist, aber wertvolle Einblicke in die Sichtweisen junger Menschen liefern soll.
Um das politische Interesse bei den Jugendlichen zu fördern, ruft der Jugendbeirat alle Schüler und Jugendlichen zur aktiven Teilnahme an der Umfrage auf. Informationsmaterialien über die Namensgeber der betroffenen Straßen werden auch an die weiterführenden Schulen in Landau verteilt. Weitere Details zur Umfrage sind auf der Website der Jugendförderung Landau sowie dem Instagram-Account des Jugendbeirats zu finden.
Jugendbeteiligung in Deutschland
Die Initiative des Landauer Jugendbeirats reiht sich in einen größeren Trend der Förderung von Jugendbeteiligung in Deutschland ein. Laut dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) ist die Teilhabe junger Menschen an kommunalen Entscheidungsprozessen seit 2022 verstärkt im Fokus der Politik. Jugendparlamente, wie das in Landau, gelten als effektives Format dieser Beteiligung und haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. DBJR führt aus, dass junge Menschen in diese Gremien gewählt oder benannt werden, um ihre Stimme in der Politik der Kommunen zu erheben.
Junge Menschen sollten dabei nicht nur répresentiert werden, sondern auch aktiv an Entscheidungen mitwirken können. Die Regierung plant, das Recht auf Beteiligung in verschiedenen Bundesländern weiter zu stärken. Die Rahmenbedingungen für Jugendparlamente müssen transparent, inklusiv und an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientiert sein.
Entwicklung der Jugendbeteiligung
In Baden-Württemberg hat die Jugendbeteiligung seit 2015 an Fahrt aufgenommen, und die Studie „Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung in Baden-Württemberg 2023“ zeigt einen signifikanten Anstieg der Beteiligungsangebote. Aktuell haben 68% der Kommunen entsprechende Angebote, was einem Anstieg von 15% seit 2018 entspricht. LPB BW beschreibt zudem, dass bei den Formen der Jugendbeteiligung nicht nur Jugendparlamente, sondern auch offene Formate wie Jugendhearing und Jugendkonferenzen existieren.
Die Teilnahme junger Menschen an politischen Prozessen sorgt nicht nur für mehr Mitbestimmung, sondern fördert auch das Verständnis und Interesse für gesellschaftliche Themen. Die Auswirkungen solcher Initiativen könnten beträchtlich sein, da die Stimmen der Jugend in die Entscheidungsfindung einfließen.