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Joschka Fischer warnt: Deutschland braucht eine starke Armee für Frieden!

Joschka Fischer diskutiert am 7. April 2025 in einer Sendung über die Notwendigkeit der Rüstung und Wehrpflicht in Deutschland. Er fordert eine europäische Armee und betont Selbstständigkeit in der Sicherheitsstrategie.

In einer aktuellen Diskussion über die militärische Ausrichtung Deutschlands und die Wiederherstellung der Wehrpflicht äußerte sich Joschka Fischer, der ehemalige Bundesaußenminister, in der Sendung von Caren Miosga. Fischer stellte eindringlich die Frage, ob Deutschland sich verstärkt auf Krieg rüsten müsse, um den Frieden zu sichern. Diese Überlegungen kommen in einer Zeit, in der Europa sich zunehmend unsicherer fühlt, besonders angesichts der Bedrohung durch ein „imperiales Russland“. Fischer betonte, dass Deutschland und Europa „abschreckungsfähig“ werden müssten, da das Vertrauen in die USA als Partner gering sei, insbesondere seit der Wahl von Donald Trump.

Fischer sprach auch von der Notwendigkeit einer europäischen Armee, sieht aber den ersten Schritt in nationalen Rüstungsinitiativen zwischen den europäischen Staaten. Er befürwortet eine mögliche Beteiligung deutscher Truppen an Friedensmissionen in der Ukraine, sofern europäische Partner bereit seien. Ihm ist dabei wichtig, die Souveränität der Ukraine zu bewahren, während er gleichzeitig auf den Umgang Deutschlands mit den Provokationen von Trump hinwies und Gelassenheit sowie das Vertrauen in die eigene Stärke empfahl. Zuletzt gab er dem künftigen CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz einige Ratschläge für den Umgang mit Trump, der für seine Vorliebe für Schmeicheleien bekannt sei.

Rückkehr zur Wehrpflicht

In den politischen Reihen Deutschlands gibt es verstärkt Forderungen nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht. Vertreter der Union sowie des Bundeswehrverbandes fordern diesen Schritt als Mittel zur Rekrutierung von Soldaten und um der steigenden Bedrohungslage gerecht zu werden. Die Wehrpflicht wurde 2011 unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ausgesetzt, und Experten warnen nun, dass die Bundeswehr bis 2031 eine Einsatzgröße von 203.000 Soldaten benötigt, wobei derzeit rund 20.000 Soldaten fehlen.

Eine Analyse zeigt, dass die tatsächliche Einsatzbereitschaft in vielen Verbänden nur bei etwa 50 Prozent liegt. Florian Hahn von der CSU betonte, dass die Aussetzung der Wehrpflicht nicht mehr zur aktuellen Gefährdungslage passe. Joschka Fischer steht hinter dieser Forderung und spricht sich auch für eine Erhöhung des Wehretats aus, um eine glaubwürdige Abschreckung zu gewährleisten.

Europäische Perspektiven

Der Diskurs über die Wehrpflicht ist nicht auf Deutschland beschränkt. In Europa wird die Diskussion darüber ebenfalls laut. Einige Länder, wie die Türkei und Griechenland, setzen nach wie vor auf die Wehrpflicht. In Skandinavien und im Baltikum sowie in der Schweiz und Österreich bleibt sie ebenfalls bestehen. Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Sicherheitslage in Europa nachhaltig verändert und führte dazu, dass Länder wie Kroatien und Serbien die Wehrpflicht im Jahr 2023 wieder einführten.

Umfragen zeigen, dass in Frankreich und Deutschland eine Mehrheit für die Wiedereinführung der Wehrpflicht sich ausspricht, während in Ländern wie Italien, Großbritannien und Spanien dies eher auf Ablehnung stößt. Beispielsweise sind in Polen öffentliche Meinungen geteilt, wobei 55% für die Wiedereinführung des Militärdienstes sind, jedoch insbesondere die jüngeren Menschen mehrheitlich dagegen sind. Diese divergierenden Einstellungen spiegeln die unterschiedlichen sicherheitspolitischen Realitäten und Traditionen der Länder wider.

Es wird auch darauf hingewiesen, dass viele europäische Länder in den letzten zehn Jahren ihre Streitkräfte verkleinert haben, oft nach der Abschaffung der Wehrpflicht. Das Vertrauen in die militärische Selbstverteidigung muss in der aktuellen geopolitischen Lage neu bewertet werden.

Die Debatte um die Rüstungsfragen und die Wehrpflicht zeigt nicht nur die Herausforderungen, denen sich Deutschland und Europa gegenübersehen, sondern auch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher politischer Meinungen und gesellschaftlicher Stimmungen. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.

Für weitere Informationen zu diesen Themen können Sie die Artikel auf t-online.de, welt.de und nzz.ch nachlesen.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.welt.de
Referenz 3
www.nzz.ch
Quellen gesamt
Web: 7Social: 88Foren: 51