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Joachim Gauck beleuchtet die Gefahren für unsere Demokratie in Heidelberg

Bundespräsident a. D. Joachim Gauck spricht am 30. Januar 2025 an der Universität Heidelberg über „Herausgeforderte Demokratie“. Veranstaltungsort: Aula der Neuen Universität, 18.15 Uhr. Publikum ist herzlich willkommen!

Am 30. Januar 2025 hält der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck einen Vortrag zum Thema „Herausgeforderte Demokratie“ an der Universität Heidelberg. Die Veranstaltung, die um 18.15 Uhr in der Aula der Neuen Universität beginnt, wird von der Theologischen Fakultät im Rahmen ihrer „Master Lectures“ organisiert. Gauck, ein bekannter und respektierter Redner, wird in seinem Vortrag untersuchen, welche Antworten die christliche Kirche auf die aktuellen inneren und äußeren Bedrohungen der Demokratie finden kann. Die Teilnahme an dem Vortrag ist ohne vorherige Anmeldung möglich, was die Zugänglichkeit zu diesem wichtigen Thema fördert. Die Universität Heidelberg hebt in ihrem Bericht die Relevanz dieses Anlasses hervor.

Joachim Gauck, der selbst eine bewegte Biografie hat — geboren in Rostock und ausgebildeter Theologe — war von 1965 bis 1990 als Pastor tätig. 1989 war er Mitbegründer des Neuen Forums und spielte eine zentrale Rolle im Widerstand gegen die SED-Diktatur in der DDR. Nach der Wende zog er 1990 in die erste frei gewählte Volkskammer ein und wurde 2012 zum elften Bundespräsidenten Deutschlands gewählt. Diese Erfahrungen prägen seine Sichtweise auf die Herausforderungen der heutigen Demokratie.

Die Bedrohungen der Demokratie

In einem aktuellen Buch mit dem Titel „Erschütterungen“ beschreibt Gauck die situative Lage liberaler Demokratien, die sowohl externen Bedrohungen aus Russland ausgesetzt sind — einem Land, das das völkerrechtliche Gewaltverbot missachtet — als auch internen Gefahren durch autoritäre und populistische Kräfte, die Pluralismus und Rechtsstaatlichkeit infrage stellen. Laut Kirchenbote ist es für Gauck von entscheidender Bedeutung, sich den Herausforderungen zu stellen, die die Ablehnung der modernen Werte mit sich bringen.

Gauck reflektiert über die Hoffnungen, die mit dem Fall der Mauer verbunden waren, und die anschließenden Anpassungen, die Gesellschaften aufgrund rascher Veränderungen durchlaufen mussten. Er bringt selbstkritische Fragen zu Diplomatie und völkerrechtlichem Verhalten zur Sprache, und warnt vor der Gefährdung demokratischer Institutionen, die missbraucht werden könnten, um illiberale Ziele zu verfolgen.

Rolle der Kirche und der Bürger

Darüber hinaus betont Gauck den Einfluss christlicher Werte auf Gesellschaft und Demokratie. Die Kirchen engagieren sich aktiv für Flüchtlinge und Asylsuchende, was auf die menschliche Verantwortung hinweist, die Bürger für den Erhalt und die Pflege der Demokratie tragen müssen. Bedenken äußert er außerdem zur Verteidigungsbereitschaft der Gesellschaft für die liberale Demokratie in diesen unsicheren Zeiten.

In einem weiteren Kontext wird die Beziehung zwischen Kirche und politischer Kultur durch eine von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte Studie untersucht. Diese Studie zeigt, dass Menschen mit starkem Glauben tendenziell weniger Vorurteile gegenüber Geflüchteten und verschiedenen kulturellen Gruppen haben. Diese Erkenntnis unterstreicht die Rolle der Gemeinden, die vor der Herausforderung stehen, Aufgeschlossenheit zu fördern und Vorurteile abzubauen. Die EKD hat die Studie über drei Jahre hinweg in mehreren Teilprojekten durchgeführt und liefert wertvolle Erkenntnisse zur politischen Kultur und zu sozialen Vorurteilen.

Zusammenfassend wird klar, dass die Demokratie nur dann stark bleibt, wenn Bürger sich aktiv für sie einsetzen und sie mit Leben füllen. Joachim Gauck wird diesen wichtigen Punkt sicherlich in seinem Vortrag betonen, wenn er zur Diskussion über die aktuellen Gefährdungen der liberalen Demokratien einlädt.

Referenz 1
www.uni-heidelberg.de
Referenz 2
www.kirchenbote-tg.ch
Referenz 3
www.ekd.de
Quellen gesamt
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