
Nach einer erfolgreichen Diät ist es für viele Menschen eine Herausforderung, das erreichte Gewicht auf Dauer zu halten. Ein Rückfall in alte Gewohnheiten kann oft zu einem schnellen Wiederzunehmen der verlorenen Kilos führen. Um dem entgegenzuwirken, sind langfristige Strategien zur Gewichtserhaltung unerlässlich. Laut einem Artikel auf Focus gibt es drei zentrale Routinen, die dabei helfen können: ausreichend Schlaf, Vermeidung unnötiger Kalorien und eine positive Einstellung.
Erstens ist guter Schlaf entscheidend, da eine schlechte Schlafqualität zu einem Anstieg des Cortisolspiegels führt, was wiederum ungesundes Ernährungsverhalten begünstigen kann. Experten empfehlen, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten und elektronische Geräte mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen auszuschalten. Zweitens sollte die Zufuhr unnötiger Kalorien reduziert werden. Zuckerhaltige Snacks sowie flüssige Kalorien wie süße Fruchtsäfte und Alkohol sollten vermieden werden. Vollwertige Nahrungsmittel wie Nüsse und Vollkornprodukte sind die bessere Wahl. Schließlich ist eine positive Einstellung wichtig, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Menschen sollten lernen, ihre Gedanken positiv zu formulieren, um den Abnehmerfolg langfristig zu sichern.
Der Jo-Jo-Effekt im Fokus
Trotz vieler Bemühungen scheitern viele Menschen daran, ihr Gewicht dauerhaft zu halten, was zu dem bekannten Jo-Jo-Effekt führt. Dieser Effekt kann durch epigenetische Veränderungen in den Fettzellen erklärt werden. Laut einem Bericht von Forschung und Wissen haben ehemals übergewichtige Menschen besondere epigenetische Markierungen in ihren Fettzellen, die einen „Gedächtniseffekt“ hervorrufen. Diese Markierungen können bis zu zehn Jahre im Körper verbleiben.
Die Forschung zeigt, dass Übergewicht und Adipositas immer häufiger auftreten und sich mittlerweile zu einer Epidemie entwickelt haben. Eine Studie der Osaka Metropolitan University stellt fest, dass insbesondere energiereiche Lebensmittel die Gewichtsproblematik in einkommensschwachen Ländern vorantreiben. Geo hebt hervor, dass epigenetische Veränderungen die Genaktivität beeinflussen, ohne die DNA-Sequenz selbst zu verändern. Diese Veränderungen können durch Umweltfaktoren und den Lebensstil hervorgerufen werden und bleiben über Jahre hinweg stabil.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und Herausforderungen
In einer Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, untersuchten Forscher die Fettzellen von übergewichtigen Mäusen und Menschen, die Gewicht verloren hatten. Die Ergebnisse zeigen, dass fettleibige Mäuse mit diesen epigenetischen Markierungen schneller wieder an Gewicht zunehmen. Diese Erkenntnisse könnten erklären, warum viele Menschen nach einer Diät so oft an Gewicht zunehmen. Es bleibt jedoch unklar, ob andere Zelltypen wie Gehirnzellen ebenfalls zum Jo-Jo-Effekt beitragen können.
Um den Jo-Jo-Effekt wirkungsvoll zu bekämpfen, müssen weitere Forschungsergebnisse gewonnen werden. Aktuell gibt es leider keine Möglichkeiten, die epigenetischen Markierungen mit Medikamenten zu beeinflussen. Daher ist die Prävention von Übergewicht in den ersten Phasen entscheidend, um den Gedächtniseffekt zu verhindern und langfristige Gesundheit zu fördern.
In Deutschland sind fast ein Viertel der Männer und Frauen adipös, wobei Adipositas als chronische Krankheit gilt und zahlreiche Gesundheitsrisiken birgt, darunter Diabetes, Bluthochdruck und bestimmte Krebsarten. Eine nachhaltige Gewichtsreduktion erfordert daher nicht nur Diäten, sondern auch eine umfassende Veränderung des Lebensstils.