
Ex-Fußballnationalkeeper Jens Lehmann sieht sich wegen einer Trunkenheitsfahrt in den vergangenen Monaten mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert. Das Amtsgericht München hat ihn wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr verurteilt und einen Strafbefehl erlassen, der eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen vorsieht. Lehmann, der am Geschehen teilhatte, enräumte, dass er einen „Fehler“ gemacht habe, als er mit einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 0,7 Promille fuhr. Er betonte, dass er „zwei Stunden nach dem Ereignis“ am Steuer saß und sich gegen die Darstellung zur Wehr setzte, er sei „total betrunken“ gewesen.
Lehmann hat inzwischen Einspruch gegen den gegen ihn erlassenen Strafbefehl eingelegt. Gerichtssprecher Martin Swoboda bestätigte den Einspruch und erklärte, dass nun ein Hauptverhandlungstermin festgelegt werden müsse. Bis zur rechtskräftigen Verurteilung gelte die Unschuldsvermutung. Auch wenn die Staatsanwaltschaft München I eine Geldstrafe beantragt hat, bleibt unklar, wie Lehmann sich in der Hauptverhandlung verhalten wird. Er könnte den Einspruch zurückziehen oder auf bestimmte Aspekte beschränken.
Trunkenheitsfahrt während des Oktoberfests
Die Vorfälle ereigneten sich während des Oktoberfests, was die Sache zusätzlich brisant macht. Der Strafbefehl sieht vor, dass Lehmann seinen Führerschein abgeben muss und erst nach einer gewissen Frist wieder eine Fahrerlaubnis erhalten kann. Diese Maßnahme entspricht den Regelungen im deutschen Recht, welches bei Trunkenheitsfahrten (gemäß § 316 StGB) zumeist auch die Entziehung der Fahrerlaubnis vorsieht. Die BAK von 0,7 Promille fällt in den Bereich der relativen Fahruntüchtigkeit – ein Punkt, den die Staatsanwaltschaft sicher in den gerichtlichen Auseinandersetzungen anführen wird.
Lehmann ist nicht zum ersten Mal in die Schlagzeilen geraten. Bereits im Jahr 2024 wurde er wegen Sachbeschädigung verurteilt, nachdem er mit einer Kettensäge auf einem Nachbargrundstück einen Schaden verursacht hatte. Das zuständige Gericht hat in dieser Angelegenheit eine Gesamtgeldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen festgelegt, die die beiden Vorfälle zusammenfassten. Die Höhe der Tagessätze war in der aktuellen Berichterstattung nicht näher spezifiziert.
Konsequenzen für die Verkehrssicherheit
Trunkenheit im Verkehr stellt ein ernstes Problem dar. Laut Angaben eines rechtlichen Artikels gab es im Jahr 2022 in Deutschland etwa 4 Millionen Straftaten und schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr, von denen rund 2 % durch Alkoholkonsum oder andere Rauschmittel beeinflusst waren. Die strafrechtlichen Konsequenzen für das Fahren unter Alkoholeinfluss sind gravierend, reichen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr.
Die rechtlichen Bestimmungen in Deutschland fordern eine genaue Abgrenzung zwischen den verschiedenen Grade der Fahruntüchtigkeit: Eine BAK unter 0,3 Promille hat keine strafrechtlichen Konsequenzen, eine BAK ab 0,3 bis 1,1 Promille gilt als relativ fahruntüchtig, während 1,1 Promille oder mehr absolute Fahruntüchtigkeit feststellt. Dies alles geschieht, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Anzahl der Unfälle zu minimieren.
Zusammenfassend ist Jens Lehmanns Fall nicht nur eine persönliche Tragödie, sondern auch eine ernsthafte Warnung vor den Konsequenzen von Trunkenheitsfahrten im deutschen Straßenverkehr.
Für weitere Infos besuchen Sie bitte die folgenden Links: Welt, Abendzeitung München, Anwalt.de.