
Der Januar 2025 hat mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 13,23 Grad Celsius einen bedrohlichen Rekord aufgestellt und ist somit der wärmste Januar seit Beginn der Messungen. Diese alarmierenden Daten wurden vom Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus veröffentlicht. Die Temperaturen lagen 1,75 Grad über dem vorindustriellen Niveau für diesen Monat, ein klarer Hinweis auf die fortschreitende Erderwärmung.
Die gesamten Messdaten basieren auf Milliarden von Werten, die von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit erhoben wurden. Samantha Burgess, eine Expertin des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW), kommentierte die durchweg hohen Temperaturen und verwies auf die überdurchschnittlich nassen Bedingungen in Westeuropa, Teilen Italiens, Skandinaviens und des Baltikums, die zu regionalen Überschwemmungen führten.
Klimatrend und Herausforderungen
Im Zeitraum von Februar 2024 bis Januar 2025 betrug die globale Durchschnittstemperatur 1,61 Grad über dem geschätzten Mittelwert von 1850 bis 1900. Dieser Januar war der 18. Monat in einem 19-monatigen Zeitraum mit Temperaturen, die mindestens 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lagen. Dennoch wird das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens weiterhin nicht als verfehlt betrachtet, da für die Bewertung längere Zeiträume herangezogen werden.
Der EU-Klimadienst stellte fest, dass im Jahr 2024 die Temperatur um 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag und dass jeder Monat des Jahres 2024 entweder der wärmste oder der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Zu den Hauptursachen zählen der Ausstoß von Treibhausgasen und das Klimaphänomen El Niño, welches eine Erwärmung der oberen Wasserschichten im Pazifik zur Folge hat.
Die globale Emissionssituation
Eine alarmierende Entwicklung zeigen die Daten zu den globalen Treibhausgasemissionen. Laut einem Bericht der UN stiegen die weltweiten Emissionen im Jahr 2023 auf einen Höchststand von 57,1 Gigatonnen Kohlendioxid. Dieses ergibt einen Anstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei die meisten Emissionen aus dem Energiesektor stammen.
Um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müssten die globalen Emissionen bis 2030 um 42 Prozent und bis 2035 um 57 Prozent im Vergleich zu den Werten von 2019 gesenkt werden. Der aktuelle Trend zeigt jedoch, dass mit bestehenden Maßnahmen eine Erwärmung von 3,1 Grad Celsius erwartet wird.
Die UN fordert daher dringend mehr Anstrengungen, insbesondere von großen Industriestaaten. Das hohe Niveau der Emissionen und die Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen und Überschwemmungen drohen, unbewohnbare Regionen und Hungerkrisen zu schaffen. UN-Generalsekretär António Guterres warnt eindringlich vor einer drohenden Klimakatastrophe, die vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten betreffen wird.
Die Situation erfordert dringend Maßnahmen: Ein vollständiger Ausstieg aus der Verfeuerung von Kohle, Öl und Gas sowie ein systematischer Umbau der Industrie und Landwirtschaft sind unabdingbar. Die G20-Staaten, die 2023 für 77 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich waren, stehen besonders in der Pflicht, ihre Klimaziele konsequent zu verfolgen.