
Der Karneval steht vor der Tür, doch in Deutschlands Karnevalshochburgen Köln und Nürnberg überschattet eine ernsthafte Bedrohung die festliche Atmosphäre. Laut einem Bericht von Focus hat der „Islamische Staat“ (IS) in einer deutschsprachigen Propagandaveröffentlichung zu Anschlägen während der Feierlichkeiten aufgerufen. Dabei wurde eine computeranimierte Collage mit abgebildeten Anschlagszielen und gefährlichen Gegenständen, einschließlich einer Pistole und einem blutigen Messer, verbreitet.
Zu den möglichen Zielen zählen die Rosenmontagsparade in Nürnberg, die Weiberfastnacht auf dem Alten Markt in Köln sowie eine Karnevals-Party des Clubs „GreenKomm“ in Köln. Auch ein Festival in Rotterdam wurde als Ziel benannt. Die Polizei in Nürnberg teilte mit, dass man keine konkreten Anschlagspläne oder Gefährdungen kenne, jedoch seien die Sicherheitspläne unverändert. Sicherheitskreise zeigen sich besorgt und berichten von einer abstrakt hohen Gefährdung.
Sicherheitsmaßnahmen und Reaktionen
In Reaktion auf die Drohungen sind die Polizei, der Staatsschutz und der Verfassungsschutz alarmiert. Diese Behörden prüfen derzeit die Sicherheitsvorkehrungen für die bevorstehenden Veranstaltungen. Der Kölner Einsatzleiter Lotz informierte, dass die Einsatzkräfte fortlaufend sensibilisiert und informiert werden. Trotz der ernstzunehmenden Drohung ist die Polizei auf die angespannte Sicherheitslage vorbereitet.
Die Warnungen sind nicht isoliert. Eine ähnliche Drohung erging auch von niederländischen Behörden, die ebenfalls alarmiert auf die Äußerungen des IS reagieren. Dies berichtet t-online. Die Drohung enthielt den aufrüttelnden Satz: „Let’s slaughter“ (Lasst uns schlachten), was die Besorgnis umso mehr verstärkt.
- Weiberfastnacht auf dem Alten Markt in Köln
- Karnevalsparty von GreenKomm in Köln
- Rosenmontagsfeier in Nürnberg
- Festival der Liebe in Rotterdam
Die Sicherheitsbehörden analysieren mögliche Konsequenzen, jedoch werden genauere Maßnahmen nicht veröffentlicht, um potenzielle Täter nicht zu warnen. Der Staatsschutz macht zudem deutlich, dass die letzten Monate eine Zunahme an Radikalisierung und Mobilisierung unter Islamisten beobachtet haben, was die Bedrohung eindringlicher erscheinen lässt. Die Strategie des IS, Einzeltäter über das Internet zu motivieren, hat neue Dimensionen angenommen.
Herausforderungen für die Sicherheitsbehörden
Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen die Sicherheitskräfte konfrontiert sind. Wie in einem bpb-Bericht angemerkt, sind Großveranstaltungen wie Karneval besonders attraktiv für Terroristen. Sie gelten als Symbole offener Gesellschaften und ziehen große Menschenmengen an, was sie zu potenziellen Zielen macht.
Die unberechenbare Natur von Messerangriffen und andere Anschläge, die schwer vorherzusagen sind, macht die Gefährdungslage noch komplizierter. Die Polizei ermutigt daher alle Bürger, wachsam zu sein und verdächtige Aktivitäten zu melden. Die Sicherheitslage bleibt also angespannt, während sich die Karnevalsfreunde in Deutschland und den Niederlanden auf das Feiern vorbereiten.
In Anbetracht der Erfahrungen aus der Vergangenheit, ist es wichtiger denn je, auf die Herausforderungen zu reagieren und gleichzeitig die Freude und den Geist des Karnevals zu bewahren. Der Kölner Karnevalspräsident hat bereits angekündigt, dass man im Falle eines Anschlags die „Konsequenzen tragen“ würde, was die drängende Fragestellung nach Sicherheit und Feierkultur im Karneval aufwirft.