DeutschlandKonstanzStudie

Interaktive Karte: So gut ist der ÖPNV bei Ihnen vor Ort!

Die Universität Konstanz präsentiert eine interaktive Deutschlandkarte, die die Qualität des ÖPNV-Anschlusses für über 35 Millionen Gebäude darstellt. Die Karte unterstützt politische Fragestellungen und identifiziert Mobilitätslücken.

Eine neue interaktive Karte namens „Mobility Maps“ ermöglicht es, die Qualität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Deutschland für jedes Gebäude zu analysieren. Diese umfassende Karte wurde von Daniel Keim und Maximilian Fischer von der Forschungsgruppe DBVIS der Universität Konstanz entwickelt und steht der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Das Projekt wurde im Rahmen des Exzellenzclusters „Kollektives Verhalten“ gefördert und deckt mehr als 35 Millionen Häuser ab.

Die Karte visualisiert ÖPNV-Anschlüsse mithilfe eines Farbcodes, der nicht nur die Erreichbarkeit von Haltestellen, sondern auch die Qualität der Verbindungen in Bezug auf Reisezeiten und Fahrpläne berücksichtigt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Fußstrecken zur nächsten Haltestelle gelegt. Nutzer können mit interaktiven Funktionen individuelle Fragestellungen bearbeiten, etwa wie weit sie bereit sind zu laufen oder welche Verbindungen für sie relevant sind.

Identifikation von Mobilitätslücken

Die „Mobility Maps“ sind nicht nur ein Werkzeug zur individuellen Nutzung; sie bieten auch enorme Potenziale für politische Fragestellungen und die Planung von Infrastruktur. „Wir können daher Mobilitätslücken identifizieren und gezielt angehen“, so die Entwickler. Große Städte zeigen eine gut ausgebaute ÖPNV-Anbindung, während es in ländlichen und bergigen Regionen oft zu Problemstellen kommt.

Darüber hinaus wird der OPTIMAP-Datensatz, auf dem die Karte basiert, auf der Seite der Universität zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht detaillierte Analysen auf Kreisebene und erleichtert das Verständnis von regionalen Mobilitätsherausforderungen.

Strategien zur Mobilitätswende

Die Bedeutung von integrierten Mobilitätskonzepten wird auch von STRATMO hervorgehoben. Das Unternehmen unterstützt die praktische Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Verkehrs- und Mobilitätsforschung. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass moderne Mobilitätsplanung nicht nur beim Verkehrsmanagement bleibt, sondern auch die Bedürfnisse der Menschen in den Fokus stellt.

STRATMO bietet Workshops und Seminare an, um die Grundlagen der Mobilitätsplanung zu vermitteln. Ziel ist es, die Potenziale einer mobilitätsorientierten Planung zu erkennen und umzusetzen, um die zunehmend geforderte sozial-ökologische Verkehrswende in deutschen Kommunen voranzutreiben. Zudem werden maßgeschneiderte Strategien entwickelt, um eine nachhaltige Verkehrsentwicklung zu fördern.

Öffentlicher Nahverkehr als Schlüssel zur Klimawende

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Mobilitätswende ist die Rolle des öffentlichen Nahverkehrs, besonders des Busses, wie in einer Studie von Fraunhofer IESE und Fraunhofer IML dargestellt. Der Bus kann viele Menschen mit geringem Energieaufwand befördern, was ihn zu einem umweltfreundlichen Alternativangebot macht, insbesondere in ländlichen und suburbanen Regionen, die oft durch den Individualverkehr dominiert werden.

Die Studie betont, dass Faktoren wie schlechte Taktdichte, unflexible Linien und hohe Fahrpreise oft die Attraktivität des ÖPNV mindern. Um dem entgegenzuwirken, müssen Busangebote in die bestehende Mobilitätslandschaft integriert werden, wobei die Bedürfnisse der Nutzer im Mittelpunkt stehen sollten.

Die Mobilitätsplattformen und -karten, wie die „Mobility Maps“, sind daher nicht nur informative Werkzeuge, sondern auch essenzielle Bausteine für eine umfassende Mobilitätswende bis 2030. Die perfekte Symbiose aus Datenerhebung, Mobilitätsplanung und Umweltschutz könnte letztendlich entscheidend sein, um die Klimaziele zu erreichen und die Mobilität in Deutschland nachhaltig zu gestalten.

Referenz 1
www.uni-konstanz.de
Referenz 2
stratmo.de
Referenz 3
www.iese.fraunhofer.de
Quellen gesamt
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