
Im Landkreis Oldenburg steht die Integration von Asylbewerbern an oberster Stelle. Ein neuer Ansatz zur Verbesserung dieser Integration durch Arbeitsaufnahme wird derzeit diskutiert. Der Fokus liegt auf der Entwicklung eines Konzeptes, das Arbeiten auf freiwilliger Basis fördert. Dies könnte nicht nur den Integrationsprozess erleichtern, sondern auch den bürokratischen Aufwand minimieren, wie die Kreiszeitung berichtet.
Die Gemeinden Wildeshausen und Großenkneten haben sich bereit erklärt, als Pilotkommunen ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten und umzusetzen. Landrat Christian Pundt äußerte, dass eine Arbeitspflicht im Rahmen der Konzeptentwicklung erneut in Betracht gezogen werden könnte. Erste Ergebnisse sollen im Integrations- und Gleichstellungsausschuss präsentiert werden. Dieses innovative Vorgehen wird von Politikern verschiedenster Fraktionen unterstützt, wobei Arnold Hansen von den Freien Wählern die Initiative als „gelebte Integration“ bezeichnete.
Freiwillige Arbeit als Schlüssel
Angehende Integration wird durch konkrete Vorschläge zur Beschäftigung unterstrichen. So schlägt Eduard Hüsers von den Grünen beispielsweise die Einrichtung eines Naturschutzpflegehofs vor, der auch Geflüchtete einbinden soll. Die Chancen auf eine Anstellung, etwa im Bauhof, sind ebenfalls gegeben, wie Lena Depken aus dem Stadthaus bestätigt.
Die Initiative findet in der Politik großen Anklang, insbesondere durch die Bereitwilligkeit der Bürgermeister aus den Pilotkommunen, die sich eine Woche vor den offiziellen Gesprächen klar für die Teilnahme ausgesprochen hatten. Das politische Signal dieser kommunalen Kooperation ist stark, zumal zuvor keine Kommune bereit war, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen.
Die Frage der Arbeitspflicht könnte auch Auswirkungen auf andere Gruppen haben. So wird in einem zweiten Teil des Antrags auch eine Ausdehnung auf Bürgergeldbezieher thematisiert, was jedoch aufgrund der unterschiedlichen Regelungen als komplex angesehen wird.
Datenverarbeitung und Integration
In der Diskussion um die Integration von zugewanderten Menschen spielt auch der Datenschutz eine wesentliche Rolle. Im Landkreis Oldenburg ist die Datenverarbeitung durch das Hauptamt organisiert, das für die Unterstützung der Teilhabechancen und die Abwicklung von Integrationsprojekten verantwortlich ist. Um die Teilnehmenden bestmöglich zu unterstützen, werden verschiedene personenbezogene Daten verarbeitet, wobei die Einwilligung der betroffenen Personen die rechtliche Grundlage bildet, wie auf der Webseite des Landkreises Oldenburg erklärt wird.
Die Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt wird nicht nur als hilfreich zur Verbesserung ihrer Lebensqualität betrachtet, sondern auch als entscheidend zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt, dass 65 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten, die seit sechs Jahren in Deutschland leben, in Vollzeit arbeiten. Dies übersteigt sogar die Vollzeitquote des deutschen Durchschnitts, die bei 62 Prozent liegt, erläutert die Bundesregierung.
Die strukturellen Ansätze zur Integration in den Arbeitsmarkt schaffen nicht nur berufliche Perspektiven, sondern fördern auch die gesellschaftliche Integration, indem sie den Austausch zwischen geflüchteten Menschen und der einheimischen Bevölkerung ermöglichen.