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Insolvenzschock für Flexiprime: 80 Arbeitsplätze in Rinteln betroffen!

Flexiprime, ein Verpackungshersteller aus Niedersachsen, hat Insolvenz angemeldet. Über 80 Mitarbeiter sind betroffen, nachdem das Unternehmen einen wichtigen Großkunden verlor. Eine Information für die Belegschaft ist geplant.

Flexiprime, ein Verpackungshersteller aus Rinteln in Niedersachsen, hat Insolvenz angemeldet. Dies wurde von Rechtsanwalt und vorläufigem Insolvenzverwalter Martin Schmidt bestätigt. Das Unternehmen, das Verpackungen aus Kunststoff und Papier für die Lebensmittelindustrie produziert, sieht sich seit einigen Monaten mit ernsten finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Ein entscheidender Grund für die Zahlungsprobleme war der Verlust eines bedeutenden Großkunden, der möglicherweise ein international tätiger Schokoladen-Großhändler aus der Schweiz war. Flexiprime beschäftigt über 80 Mitarbeiter, die seit geraumer Zeit in Kurzarbeit sind.

Die Gehälter der Mitarbeiter sind bis Anfang Juli durch Insolvenzgeld gesichert, das über die Agentur für Arbeit bereitgestellt wird. Trotz der aktuellen Situation soll der Betrieb in Rinteln vorerst weiterlaufen. Eine Betriebsversammlung zur Information der Mitarbeiter ist für Dienstag nach Ostern angesetzt. Martin Schmidt ist ebenfalls dafür verantwortlich, ein Insolvenzgutachten für das Gericht in Bückeburg zu erstellen, das über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entscheiden wird.

Historische Wurzeln und Perspektiven

Flexiprime hat eine lange Unternehmensgeschichte und wurde bereits im Jahr 1861 gegründet. Zuvor war das Unternehmen Teil des australischen Amcor-Konzerns. Martin Schmidt, der vorläufige Insolvenzverwalter, ist aktiv auf der Suche nach Investoren, die bereit sind, den Standort zu übernehmen. Er sieht Chancen für einen positiven Ausgang nach der Insolvenz.

Die Insolvenz des Lebensmittelzulieferers zeigt ein Teil der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Laut Informationen von IFM Bonn haben im Jahr 2024 insgesamt 21.812 Unternehmen Insolvenz angemeldet, was einen Anstieg von rund 4.000 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies entspricht einem Zuwachs von 22,4%. Dieser Anstieg ist unter anderem auf aktuelle und frühere Krisen zurückzuführen, die viele Unternehmen in Deutschland belasten.

Besonders betroffen sind Firmen, die bereits seit vielen Jahren am Markt sind. Die Insolvenzen betreffen vor allem Unternehmen, die mindestens drei bis acht Jahre alt sind. Die Zahl der Insolvenzen je 1.000 Bestandsunternehmen ist auf 7 gestiegen. Über 23.000 ehemals Selbstständige haben außerdem einen Insolvenzantrag gestellt, oft aufgrund von Schulden aus ihrer früheren selbständigen Tätigkeit.

Trotz dieses Anstiegs von Insolvenzen bleibt es jedoch bei einer Ausnahmeform der Unternehmensschließung. Von den rund 270.000 gewerblichen Unternehmen und geschätzt 90.000 freiberuflichen Tätigkeiten, die im Jahr 2024 eingestellt wurden, würden nur etwa 6% auf einen Insolvenzantrag zurückgehen, wenn alle Insolvenzen tatsächlich zu Unternehmensliquidationen führten.

Insolvenzanträge und deren Bekanntmachungen werden in Deutschland über offizielle Plattformen wie Insolvenzbekanntmachungen.de geregelt. Dort werden Verbraucher und Unternehmen vor irreführenden Angeboten und Zahlungsaufforderungen gewarnt, die häufig nicht von Justizbehörden stammen.

Die Situation rund um Flexiprime ist exemplarisch für die Herausforderungen, die viele Unternehmen im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld bewältigen müssen. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob ein Investor gefunden werden kann und wie es mit dem Unternehmen weitergeht.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
neu.insolvenzbekanntmachungen.de
Referenz 3
www.ifm-bonn.org
Quellen gesamt
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