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Insolvenzschock: Edeka- und Rewe-Lieferant Meisters Wurst am Ende?

Die Firma Meisters Wurst- und Fleischwaren hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Dresden hat ein vorläufiges Verfahren eröffnet. Engpässe in Supermärkten sind jedoch nicht zu erwarten.

Die Insolvenz des Wurstlieferanten Meisters Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH hat in der Lebensmittelbranche für Aufregung gesorgt. Am 19. Februar 2025 eröffnete das Amtsgericht Dresden ein vorläufiges Insolvenzverfahren und setzte Rechtsanwalt Henry Girbig als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Das Unternehmen belieferte eine Vielzahl von Supermärkten, darunter große Ketten wie Edeka, Rewe, Kaufland, Globus, Norma und Selgros.

Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklungen sind derzeit keine Versorgungsengpässe in den Regalen der Supermärkte zu erwarten. Erste Maßnahmen zur Sicherstellung der Belieferung zeigen bereits positive Auswirkungen, sodass Verbraucher vorerst beruhigt sein können. Das Sortiment des Unternehmens umfasst eine breite Palette an Wurstwaren, darunter Brüh-, Koch- und Rohwurst, sowie verschiedene Rohschinken-Arten und Fischprodukte.

Ursachen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die finanzielle Schieflage von Meisters Wurst- und Fleischwaren ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Insbesondere die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise, der Wegfall der Energiepreisbremse und die Erhöhung der CO₂-Steuer trugen wesentlich zur Insolvenz bei. Auch technische Defekte, die Ende Februar dazu führten, dass der Betrieb für eine Woche stillstehen musste, verschärften die Situation.

In Deutschland sind Insolvenzen ein weit verbreitetes Problem. Laut Statista wurden im Jahr 2023 etwa 110.200 Insolvenzen registriert. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zu 2013, als rund 129.300 Insolvenzverfahren eröffnet wurden. Dennoch zeigen die Zahlen einen Anstieg bei Unternehmensinsolvenzen, insbesondere im Dienstleistungssektor, der 59% der insolventen Firmen im Jahr 2023 ausmachte.

Insolvenzverfahrensablauf und Auswirkungen

Das Insolvenzverfahren zielt darauf ab, einen gerechten Ausgleich zwischen überschuldeten Schuldnern und ihren Gläubigern zu schaffen. Die Insolvenzordnung regelt diese Prozesse. Ein Beispiel für die jüngsten Herausforderungen im deutschen Einzelhandel ist das insolvente Unternehmen Galeria Karstadt Kaufhof, das im Januar 2024 erneut Insolvenz anmeldete, jedoch durch einen neuen Investor über Wasser gehalten werden konnte.

Die Situation von Meisters Wurst- und Fleischwaren illustriert die gegenwärtigen Herausforderungen in der Branche und der gesamten Wirtschaft, wo Unternehmen verstärkt mit steigenden Kosten und sinkenden Margen zu kämpfen haben. Gerade in einer Zeit, in der Deutschland nach Frankreich und Großbritannien die drittmeisten Unternehmensinsolvenzen in Westeuropa verzeichnet, bleibt abzuwarten, welche weiteren Konsequenzen die Insolvenz dieses Wurstlieferanten für die Lebensmittelversorgung der Verbraucher haben wird.

Referenz 1
www.hna.de
Referenz 3
de.statista.com
Quellen gesamt
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