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Innovative Frauen im Fokus: Sichtbarkeit in sozialen Projekten erhöhen!

Am 16. April 2025 startet die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg das Forschungsprojekt INNOVATORIN, um die Sichtbarkeit innovativer Frauen in sozialen Innovationen zu erhöhen. Ziel ist es, gesellschaftliche und kulturelle Faktoren zu analysieren.

Frauen nehmen eine zentrale Rolle in sozialen Innovationen ein, doch ihre Leistungen werden häufig nicht angemessen gewürdigt. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, hat ein interdisziplinäres Team unter der Leitung der Professur für Ingenieurpädagogik und Didaktik der technischen Bildung sowie dem Lehrstuhl für Logistik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg das Forschungsprojekt INNOVATORIN ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist es, gesellschaftliche, kulturelle und individuelle Faktoren zu identifizieren, die die Sichtbarkeit innovativer Frauen beeinflussen. Das Projekt wird mit rund 500.000 Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, wie unimagazin.ovgu.de berichtet.

Besonderer Fokus dabei ist auf soziale Innovationen gerichtet, in denen Frauen tendenziell engagierter und in Führungspositionen aktiver sind als in technologischen Bereichen. Soziale Innovationen sind definiert als neue, tragfähige und nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen, die das Zusammenleben der Menschen verbessern können. Für das Projekt werden rund 40 Frauen aus Sachsen-Anhalt befragt, die in sozialen Innovationsprojekten tätig sind, darunter Gründerinnen sozialer Unternehmen und Leiterinnen von Non-Profit-Organisationen.

Methoden und Zielsetzung des Projekts

Die Methodik des Forschungsprojekts umfasst qualitative Interviews, die individuelle Erfahrungen, wahrgenommene Barrieren und erfolgreiche Strategien zur Steigerung der Sichtbarkeit erfassen sollen. Zudem werden zehn Interviews mit Medienschaffenden durchgeführt, um einen breiteren Kontext zu erhalten. Ein gestaltungsorientierter Ansatz wird verfolgt, um ein Umsetzungsmodell zu entwickeln, das verschiedene Akteurinnen und Akteure einbezieht. Die Ergebnisse des Projekts sollen bis Ende 2027 vorliegen und als Leitfaden für Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Frauen in sozialen Innovationsfeldern dienen.

Das Thema der Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Forschung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Laut bmbf.de hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Förderung der Gleichstellung als zentrales Ziel festgelegt. Trotz der hohen akademischen Bildung von Frauen in Deutschland zeigt sich ein erheblicher Rückgang ihres Anteils an Hochschulen mit fortschreitender Karriereleiter, ein Phänomen, das häufig als „Leaky Pipeline“ bezeichnet wird.

Fördermaßnahmen und Herausforderungen

Statistiken belegen diesen Rückgang: Der Frauenanteil unter Doktorandinnen liegt bei 46%, sinkt bei Habilitandinnen auf 37% und erreicht bei Professorinnen nur noch 29%. Um dem entgegenzuwirken, hat das BMBF unter anderem ein Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, das in der vierten Programmphase bis 2030 mit einem Fördervolumen von 320 Millionen Euro auf Gleichstellung in Hochschulen abzielt. Ein weiteres wichtiges Instrument ist das Kaskadenmodell, welches sicherstellen soll, dass Frauenanteile auf jeder Karrierestufe mindestens dem der vorhergehenden Stufe entsprechen.

Die Herausforderungen sind klar: Der Frauenanteil im MINT-Bereich liegt 2022 nur bei 32,4%, und unter den Patentanmeldungen sind nur 7,6% Frauen. Solche Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit von Initiativen wie MissionMINT, die junge Frauen im MINT-Bereich unterstützen sollen. Das BMBF fördert zudem Programme zur Integration von Geschlechteraspekten und Diversität in die wissenschaftliche Forschung, um nicht nur die Sichtbarkeit, sondern auch die Qualität der Forschung zu verbessern.

Insgesamt zeigt sich, dass die gezielte Förderung und Sichtbarmachung von Frauen in sozialen und technologischen Innovationsfeldern eine wesentliche Voraussetzung für den Fortschritt in der Gesellschaft darstellt. Das Projekt INNOVATORIN trägt dazu bei, diesem Ziel näherzukommen und die oftmals übersehenen Leistungen von Frauen in den Vordergrund zu rücken.

Referenz 1
www.unimagazin.ovgu.de
Referenz 3
www.bmbf.de
Quellen gesamt
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