
Die Inflationsrate in Deutschland hat sich im Oktober 2023 auf 2,0 Prozent erhöht, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den beiden Vormonaten darstellt. November 2023 bringt mit einem Wert von 2,2 Prozent den ersten Inflationswert über der Zwei-Prozent-Marke seit Juli 2024. Diese Entwicklungen sind signifikant, da sie einen Abstand von den Höchstständen der Inflation im Herbst 2022 zeigen, als die Rate bei 8,8 Prozent lag. Volkswirte rechnen damit, dass die Inflationsrate auch im Jahr 2025 über der Zwei-Prozent-Marke bleiben wird, was auf verschiedene wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen ist.
Ein Anstieg des CO2-Preises, der sich auf die Kosten für Benzin, Heizöl und Gas auswirkt, wird als einer der Haupttreiber der Inflation genannt. Darüber hinaus belastet die Verteuerung des Deutschlandtickets die Haushalte. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat gewarnt, dass eine mögliche Einführung von Zöllen auf europäische Importe infolge eines Handelskonflikts mit den USA die Teuerung zusätzlich anheizen könnte.
Prognosen und Risiken für die Inflation
Die Prognosen für die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland für 2025 liegen zwischen 2,0 und 2,4 Prozent. Während die Bundesbank 2,4 Prozent erwartet, prognostiziert die Bundesregierung eine rate von 2,0 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Ziel, mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent im gesamten Euroraum zu erreichen, jedoch ist die Erreichbarkeit dieses Ziels fraglich. Die Verbraucherpreise, die 2022 stark gestiegen sind, könnten Ende 2024 wieder anziehen, da die Energiepreise wieder steigen könnten.
Ein weiterer Faktor, der die Inflation antreiben könnte, sind hohe Lohnforderungen in der Dienstleistungsbranche. Diese könnten den Konsum verteuern und die Preissteigerungen verstärken. Aktuell wird der private Konsum in Deutschland jedoch nicht als Motor für den wirtschaftlichen Aufschwung betrachtet, was auch die Situation im Jahr 2025 beeinflussen könnte. Das Statistische Bundesamt berechnet den nationalen Verbraucherpreisindex (VPI), der als Hauptmaß für die Inflation dient, indem er die Preisentwicklung für rund 700 Güter und Dienstleistungen erfasst.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Erwartungen
Für 2025 wird ein minimales Wirtschaftswachstum von 0,2 bis 0,4 Prozent prognostiziert. Inflationsprognosen variieren zwischen den Institutionen, wobei .berichte zeigen, dass die Bundesbank eine Inflationsrate von 2,4 Prozent für 2025, Commerzbank und OECD jedoch 2,1 Prozent annehmen. Die durchschnittliche Prognose für die Inflation dieser Jahre über alle Quellen hinweg liegt bei 2,1 Prozent. Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung wird durch die unterschiedlichen Einschätzungen weiter verstärkt.
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Faktoren spielen auch die Erwartungen der Verbraucher eine entscheidende Rolle für die Inflation. Umfragen zeigen, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher bei etwa 2,8 Prozent für Oktober 2025 liegen. Diese Erwartungen sind wichtig, da sie das wirtschaftliche Verhalten der Verbraucher und die geldpolitischen Entscheidungen der EZB beeinflussen. Das Statistische Bundesamt hat außerdem angekündigt, die Berechnungsmethoden für die Verbraucherpreisindizes zu modernisieren und künftig mehr digitale Daten zu integrieren.
Die aktuelle Inflationslage in Deutschland ist also von zahlreichen Risiken und Unsicherheiten geprägt. Während die Inflationsrate sich in den letzten Monaten stabilisiert hat, bleibt abzuwarten, wie sich die genannten Faktoren auf die wirtschaftliche Situation in den kommenden Jahren auswirken werden.