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Impfaufruf in NRW: Schütze deine Tiere vor der Blauzungenkrankheit!

Die NRW-Landesregierung rät zur Impfung gegen das hochansteckende Blauzungenvirus (BTV-3). Ungeimpfte Schafe und Rinder sind besonders gefährdet. Impfungen bis Mai 2025 notwendig!

Die Blauzungenkrankheit, eine virusbedingte Erkrankung, hat in Deutschland wieder an Bedeutung gewonnen. Die NRW-Landesregierung empfiehlt dringend eine Impfung gegen das Blauzungenvirus (BTV-3). Besonders gefährdet sind Schafe, Rinder und deren Jungtiere, die nicht geimpft sind oder keinen Kontakt mit dem Virus hatten. Diese Empfehlung kommt nicht von ungefähr, da die steigenden Temperaturen die Aktivität blutsaugender Mücken der Gattung Culicoides erhöhen und dadurch das Risiko für Ausbrüche ansteigt. Die Impfung soll bis Mai 2025 abgeschlossen sein, um Tierleid und wirtschaftliche Schäden für Landwirte zu vermeiden, wie Ruhr24 berichtet.

Ein Zeichen der Dringlichkeit ist das Auftreten von 1800 BTV-3-Ausbrüchen in Nordrhein-Westfalen, wo die Krankheit bei Schafen und Rindern festgestellt wurde. Der Erreger BTV-3 war erstmals seit 2023 wieder in Deutschland nachgewiesen worden, nach dem das Land seit 2019 als frei von dieser Seuche galt. Im Oktober 2024 wurde eine deutliche Abschwächung des Seuchengeschehens beobachtet, was jedoch nicht über die massive Ausbreitung von Juli bis September 2024 hinwegtäuscht. Diese Situation hat dazu geführt, dass Deutschland und alle Bundesländer ihren Status „seuchenfrei“ verloren haben, insbesondere zum Nachteil der Milchviehbetriebe, deren Milchleistung infolge der Krankheit gesunken ist.

Impfungen und Unterstützung für Tierhalter

Die Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit sind entscheidend. Ungeimpfte Tiere benötigen zwei Dosen, während bereits geimpfte Tiere Grundimmunisierungen und Wiederholungsimpfungen benötigen. Die Tierseuchenkasse bietet finanzielle Unterstützung für die Impfungen bei Schafen und Rindern, wobei die Zuschüsse für Schafimpfungen erhöht wurden. Eine Umfrage des Friedrich-Loeffler-Instituts soll klären, wie gut Tierhalter in Deutschland über die Blauzungenkrankheit informiert sind. Diese Umfrage zielt darauf ab, Erkenntnisse über das Wissen von Rinder-, Schaf- und Ziegenhaltern zu gewinnen, wie LANUV berichtet.

Die Symptome der Blauzungenkrankheit sind vielfältig. Dazu zählen unter anderem erhöhte Körpertemperatur, Apathie, Lahmheit und bei trächtigen Tieren mögliche Fehlgeburten. Die Genesung betroffener Tiere kann Wochen bis Monate dauern und die vollständige Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit ist nicht immer gewährleistet. Tierhalter sind aufgefordert, sich bei Fragen an ihre Hoftierärzte oder den Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW zu wenden.

Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit

Die epidemiologische Situation hat sich in den letzten Jahren verschärft. Nach dem ersten Ausbruch von BTV-3 in Nordrhein-Westfalen hat sich die Krankheit in andere Bundesländer ausgebreitet, auch in Rheinland-Pfalz, wo im Mai 2024 erste Fälle festgestellt wurden. Ein weiterer Hinweis auf die Gefährlichkeit des Virus bot der Nachweis von BTV-3 in den Niederlanden, wo am 10. Oktober 2024 zwei Fälle in der Nähe von Amsterdam bestätigt wurden. Dies zeigt, dass die Gefahr eines grenzüberschreitenden Ausbruchs enorm ist.

Die Übertragung des Virus erfolgt durch blutsaugende Mücken, was bedeutet, dass die Witterungsbedingungen eine große Rolle für die Ausbreitung der Erkrankung spielen. Optimale Bedingungen für Gnitzen führten zu einer explosionsartigen Ausbreitung in NRW. Es ist wichtig zu betonen, dass der Erreger für Menschen ungefährlich ist, was die Situation nicht weniger dramatisch für die Landwirtschaft macht. Die Einsetzung von Überwachungsmaßnahmen bleibt unerlässlich, um die Tiergesundheit zu gewährleisten und die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit einzudämmen, wie das BMEL informiert.

Referenz 1
www.ruhr24.de
Referenz 2
www.lanuv.nrw.de
Referenz 3
www.bmel.de
Quellen gesamt
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