
Im Januar sind in Deutschland über 250.000 Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen gegen den Rechtsextremismus zu setzen. Angeführt von einer breiten Protestbewegung, die sich vor allem gegen den AfD-Parteitag in Riesa richtete, fanden große Versammlungen in Städten wie Hamburg, Köln und Freiburg statt. Besonders bemerkenswert war eine Demonstration in Köln, bei der sich am vergangenen Wochenende ungeplant etwa 40.000 Menschen versammelten, obwohl nur 5.000 erwartet wurden. Laut Remszeitung nahmen in Berlin, gemäß den Angaben der Polizei, etwa 35.000 Menschen am „Lichtermeer“ am Brandenburger Tor teil, während Veranstalter die Teilnehmerzahl auf bis zu 100.000 schätzten. Dies würde die Gesamtzahl der Demonstrierenden im Januar auf über 300.000 erhöhen.
Die aktuelle Welle der Proteste ist nicht allein eine Reaktion auf die Aktivitäten der AfD, sondern richtet sich auch gegen die CDU. Diese hat jüngst mit Stimmen der AfD einen Antrag zur Migrationspolitik im Bundestag durchgebracht. Am Donnerstag demonstrierten in Hannover und München jeweils etwa 7.000 Menschen, während in Erfurt Hunderte gegen die Migrationspolitik der Union protestierten. Erinnerungen an eine ähnliche Protestwelle vor einem Jahr werden wach, als zwischen Januar und April 2022 über vier Millionen Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straßen gingen. Auslöser waren Berichte über Treffen rechtsextremer Mäzenen mit Politikern der AfD und CDU in Potsdam.
Geplante Demonstrationen im ganzen Land
Für das kommende Wochenende sind nahezu 150 Demonstrationen across the country angekündigt. In den letzten Tagen haben Tausende Menschen gegen die geplante Verschärfung der Migrationspolitik von CDU-Chef Friedrich Merz und die Zusammenarbeit zwischen Union und AfD demonstriert. Am Donnerstagabend versammelten sich in Berlin 6.000 Menschen vor der CDU-Zentrale. In Freiburg etwa waren es 10.000 Protestierende.
Das Wochenende wird mit einer Vielzahl an Veranstaltungen gefüllt sein. Dabei sind folgende Termine und Orte von Bedeutung:
Bundesland | Datum | Stadt | Motto |
---|---|---|---|
Baden-Württemberg | 01.02.2025 | Erlangen | „Brandmauer verteidigen!“ |
Bremen | 01.02.2025 | Domsheide | „Herz statt Hetze“ |
Nieder Sachsen | 01.02.2025 | Lüneburg | „Merz & AfD stoppen! Asylrecht ist nicht verhandelbar!“ |
Rheinland-Pfalz | 01.02.2025 | Trier | „Wir sind die Brandmauer – Gegen jede Zusammenarbeit mit Rechtsextremen!“ |
Sachsen | 01.02.2025 | Leipzig | „Keine Stimme für die Rechtsextremen! Wir sind die Brandmauer“ |
Insgesamt kommt es an diesem Wochenende zu einer Vielzahl von Protesten in verschiedenen Städten, die ein starkes Zeichen gegen Rechts setzen wollen. Die Teilnehmer und Organisatoren betonen die Notwendigkeit, demokratische Werte zu verteidigen und gemeinsam gegen eine mögliche Gefährdung durch extremistische und populistische Kräfte zu stehen. Das Engagement der Bürger zeigt, dass der Widerstand gegen Rechts in Deutschland stark bleibt und auf breiter Basis wahrgenommen wird. Ob in Berlin, Bremen oder Sachsen – die Demonstranten rufen klar: „Wir sind die Brandmauer!“
Für weitere Informationen zu den Protesten und deren Hintergründen verweisen wir auf Tagesspiegel.