
Am Wochenende fanden in Deutschland zahlreiche Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt statt. Hunderttausende Menschen versammelten sich in verschiedenen Städten, um ihrer Stimme gegen Ausgrenzung und Hass Ausdruck zu verleihen. Die größte Versammlung fand in München statt, wo mehr als 200.000 Menschen auf der Theresienwiese demonstrierten. Veranstalter sprachen sogar von über 320.000 Teilnehmenden. Die Großkundgebung verlief laut Berichten der Tagesschau ohne Vorkommnisse und stand unter dem Motto: „Demokratie braucht Dich“.
Die Initiative „München ist bunt“ organisierte das Event, um ein Zeichen für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie zu setzen. Die Organisatoren warnten eindringlich vor der Bedrohung, die rechtsextreme Gruppen für die demokratische Gesellschaft darstellen. Auch in Hannover gingen laut Polizei 24.000 Menschen auf die Straße. Bei dieser Kundgebung sprach unter anderem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und betonte die Notwendigkeit eines täglichen Engagements für die Demokratie.
Einen Zusammenhalt in vielen Städten
Neben München und Hannover gab es weitere bedeutende Proteste. In Leipzig protestierten rund 1.000 Menschen gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD, die friedlich verlief. In Rostock zogen etwa 3.000 Menschen unter dem Motto „Alle gegen Faschismus – Rostock steht zusammen!“ durch die Straßen. Auch in Bremen meldete die Polizei etwa 35.000 Teilnehmer an einer Versammlung gegen Rechtsextremismus, wobei die Veranstalter sogar von 25.000 Personen sprachen. In Rheinland-Pfalz und Hessen gingen insgesamt rund 25.000 Menschen auf die Straße, darunter 13.000 in Gießen und 8.000 in Darmstadt.
Die Demonstrationen richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern auch gegen eine Zusammenarbeit der CDU mit der rechtsextremen Partei. Hinter diesen Protesten steht nicht nur die aktuelle Stimmung, sondern auch der alarmierende Anstieg der AfD in den Umfragen, wo sie mittlerweile über 20 Prozent erreicht hat und als die zweitstärkste Kraft hinter der Union gilt. Das politische Klima wird angespannt, nachdem die CDU im Bundestag mit Stimmen der AfD einen Antrag zur Migrationspolitik unterstützt hatte.
Ein breites Spektrum an Protesten
Bei den Protesten waren nicht nur Vertreter aus der bürgerlichen Mitte präsent, sondern auch linke Gruppierungen, die versuchten, Akteure von AfD-Veranstaltungen abzuhalten. Nach Angaben des RedaktionsNetzwerk Deutschland hat seit dem Großprotest gegen den AfD-Parteitag in Riesa fast 850.000 Menschen in Deutschland gegen Rechts demonstriert. Die Höhepunkte dieser Protestwelle wurden zuletzt am Wochenende mit mehr als einer halben Million Demonstrierenden erreicht. In Berlin allein protestierten zwischen 160.000 und 250.000 Menschen gegen die rechtsextreme Ausrichtung einiger politischer Kräfte.
Insgesamt fanden mehr als 100 Demonstrationen am 8. Februar statt. Diese Protestwelle steht im Kontext einer breiteren Bewegung, die sich gegen die Bedrohungen von Hass und Hetze wendet und Vielfalt sowie eine Stärkung der Demokratie fordert. Viele der Teilnehmenden bringen ihre Besorgnis über das Aufkommen rechtsextremer Ideologien und deren Einfluss auf die Gesellschaft zum Ausdruck. Die kontinuierlichen Proteste zeigen, dass ein großer Teil der Bevölkerung für eine demokratische und friedliche Zukunft eintritt.