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Holocaust-Überlebende warnt: Unsere Demokratie steht auf der Kippe!

Am 9. Februar 2025 erinnerte Eva Umlauf in Dachau an die Gefahr rechtspopulistischer Politik. Ihre bewegende Rede als Zeitzeugin des Holocausts war eine eindringliche Warnung für die Demokratie.

Am 9. Februar 2025 hielt die Holocaust-Überlebende Eva Umlauf eine eindringliche Rede im Stockmann-Saal des Ludwig-Thoma-Hauses in Dachau. In Anwesenheit von etwa 100 Zuhörern thematisierte sie die besorgniserregenden Entwicklungen in der deutschen Politik, insbesondere die Unterstützung der Union für einen Entschließungsantrag zur Verschärfung der Migrationspolitik, welcher auch die Stimmen der AfD erhielt. Laut sueddeutsche.de war Umlauf, die im Konzentrationslager Auschwitz überlebte und heute 82 Jahre alt ist, eine der letzten Zeitzeuginnen des Holocausts.

In ihrer Rede stellte Umlauf in einem offenen Brief an den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz klar, dass die bevorstehende Abstimmung im Bundestag historische Bedeutung habe. Sie warnte, dass solche politischen Entscheidungen die Feinde der Demokratie normalisieren und eine gefährliche Richtung einschlagen könnten. Ihr eindringlicher Appell erntete nach der Rede applausive Zustimmung.

Schockierende politische Entwicklungen

Am 31. Januar 2025 wurde im Bundestag ein umstrittener Unionsantrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedet, der auf breiten Widerstand stoßen könnte. Über die Zustimmung der AfD zu einem Fünf-Punkte-Plan der Union zeigte sich der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg schockiert. Weinberg, der mehrere Konzentrationslager überlebte, kündigte an, sein Bundesverdienstkreuz zurückzugeben. Er begründete dies mit der schweren Last, diese Auszeichnung angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen tragen zu können, wie tagesschau.de berichtete.

Gemeinsam mit Weinberg plant auch der Fotograf Luigi Toscano, seine Ehrung von 2021 zurückzugeben. Toscano, bekannt für sein Engagement im Rahmen des Projekts „Gegen das Vergessen“, zeigt Bodenständigkeit und stellt die Bedeutung der Erinnerung an die Schicksale der Überlebenden in den Vordergrund. Der Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier, bedauerte die pläne Rückgabe und steht mit Weinberg und Toscano in Kontakt, um das Gespräch zu suchen.

Erinnerungen an die Vergangenheit

Die aktuelle Diskussion um die Migrationspolitik wirft einen Schatten auf die historische Verantwortung Deutschlands. Immer wieder werden bedeutende Ereignisse der Vergangenheit herangezogen, etwa die Reichspogromnacht, die am 9. November 1938 stattfand und der Beginn einer gewaltsamen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland war. Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, die die Reichspogromnacht erlebte und das Konzentrationslager Theresienstadt überlebte, kehrte nach vielen Jahrzehnten in den USA nach Deutschland zurück. Ihr Ziel ist es, über ihre Erlebnisse zu berichten, um das Vergessen zu verhindern, wie ARD Mediathek hervorhebt.

Die Stimmen der Zeitzeugen, wie die von Umlauf und Friedländer, sind in dieser besorgniserregenden politischen Phase von besonderer Bedeutung. Ihre direkte Erfahrung aus der Vergangenheit erinnert uns daran, wie wichtig es ist, für die Werte der Demokratie einzutreten und das Gedächtnis an die Schrecken des Holocausts lebendig zu halten.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.ardmediathek.de
Quellen gesamt
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