
Der Zustand der Deutschen Bahn sorgt weiterhin für systematische Kritik, insbesondere seit dem Treffen zwischen Klaus Holetschek, dem CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, und Richard Lutz, dem Vorstand der Deutschen Bahn. Holetschek äußerte unverblümt, dass die Bahn sich zunehmend als „Bürger-Bahn“ präsentieren müsse, die sowohl im Fernverkehr als auch regional spürbar sei. Er bezeichnete die gegenwärtige Situation als inakzeptabel und forderte dringend massive Verbesserungen für die Bürger. Besonders betonte er, dass niemand am Bahnsteig im Regen stehen gelassen werden dürfe, eine Ansage, die bei den Reisenden auf offene Ohren stößt. Zu diesem Thema berichtet ZVW, dass Holetschek die neue Bundesregierung auffordert, mehr Geld in die Modernisierung und Sanierung des Bahnnetzes zu investieren.
Ein zentrales Themenfeld, das besprochen wurde, ist die dringend erforderliche Sanierung und Modernisierung der Bahn-Infrastruktur. Holetschek machte deutlich, dass die Bahn nicht nur wirtschaftlichen Interessen dienen dürfe, sondern sich vielmehr nach den Bedürfnissen der Bürger richten müsse. Der Bund müsse in dieser Angelegenheit liefern, um die Bahn in eine zukunftsfähige Position zu bringen. Lutz räumte ein, dass die Deutsche Bahn im Moment als „Sanierungsfall“ zu betrachten sei.
Fortschritte im Allgäu
Das Allgäu, eine Region stark auf den Schienenverkehr angewiesen, wird ab März 2025 wieder durch eine IC-Direktverbindung von Hamburg nach Oberstdorf erreicht, was für viele Reisende eine Erleichterung darstellt. Laut BR sind die Schäden am Oberstdorfer Stellwerk reparabel, und diese Reparaturen sollen bis Anfang 2024 abgeschlossen sein. Dies ist ein positiver Schritt, besonders nachdem zunächst die maroden Kabel im Stellwerk als unüberwindbares Hindernis angesehen wurden. Die Rückkehr des Fernverkehrs ins Allgäu ist somit gesichert, nachdem zuvor Befürchtungen aufgekommen waren, dass die Unterbrechung bis 2027 andauern könnte.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter zeigte sich mit der Übergangslösung zufrieden, die es den Bürgern ermöglicht, den Zugverkehr zumindest teilweise wiederherzustellen. Die örtlichen Bürgermeister hatten sich mit einem Brandbrief an die DB gewandt, um ihre Sorgen über einen möglichen Rückgang von Gästen durch fehlende Bahnverbindungen zu artikulieren. Die Skisaison wird dennoch, vorläufig, nur über Regionalzüge oder das Auto nutzbar sein.
Das Sanierungsprogramm der Deutschen Bahn
Das umfassende Sanierungsprogramm „S3“ der Deutschen Bahn sieht bis Ende 2027 Investitionen in Höhe von 53 Milliarden Euro vor. Nach DB sind die Mittelverteilungen klar definiert: 8 Milliarden Euro sind für Generalsanierungen eingeplant, während 26 Milliarden Euro in Maßnahmen außerhalb der großen Korridore fließen sollen. Dieses Programm hat das Ziel, die erhaltenswerte Infrastruktur kontinuierlich zu modernisieren und den Rückstand aufzuholen.
Durch eine Intensivierung der klassischen Instandhaltung, die eine Verdopplung der jährlichen Ausgaben von 2025 bis 2027 umfasst, will die Deutsche Bahn ihre Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Dabei spielen die Modernisierung und Barrierefreiheit von 400 Bahnhöfen eine zentrale Rolle, ebenso wie der Ersatz alter Stellwerke durch moderne Technik, um Zugausfälle zu reduzieren.
In der Gesamtheit bleibt die Hoffnung, dass alle genannten Maßnahmen fruchten und der Schienenverkehr in Deutschland auf einen verlässlichen Wachstumspfad zurückgeführt werden kann. Die anhaltende Diskussion über die Infrastruktur der Bahn wird schon bald erneut durch die bevorstehenden Bundestagswahlen befeuert werden, in deren Kontext die CSU-Landtagsabgeordneten in Kloster Banz Resolutionen verabschiedeten, die auch die Bewerbung Münchens für die Olympischen Sommerspiele 2040 unterstützen.