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Hoffnungsschimmer für MV: Gastronomie kämpft gegen Fachkräftemangel!

Die Gastronomie und der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern stehen vor großen Herausforderungen und hoffen auf eine positive Wende im Geschäftsjahr 2025. Fachkräftemangel und steigende Kosten drücken auf die Branche. Neues aus dem Land!

Die Gastronomie und der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern stehen aktuell vor enormen Herausforderungen. Der Chef des Landeshotel- und Gaststättenverbandes, Lars Schwarz, äußert sich hoffnungsvoll über das Geschäftsjahr 2024, doch die Realität ist düster. Preiserhöhungen bei Lebensmitteln, Energie und Dienstleistungen setzen den Betrieben stark zu. Ein Rückgang der Konsumlaune sowie die Rückforderung von Corona-Soforthilfen verschärfen die Situation. Hinzu kommt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, die viele Betriebe an ihre finanziellen Grenzen bringt. So hofft Schwarz auf eine drastische Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent für Speisen, um die Belastung der Branche zu verringern.

Diese Krise wird auch von Tobias Woitendorf, dem Vorsitzenden des Landestourismusverbandes, erkannt. Er teilt die Sorgen um die Gastronomie und hat gemischte Gefühle, wenn er auf das Jahr 2025 blickt. Fast die Hälfte der Tourismusbetriebe in der Region erwarten sinkende Erträge. Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Projekte wie das Radisson Hotel in Rostock und die Wiedereröffnung des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund könnten neuen Schwung bringen. In Bezug auf die wirtschaftliche Zufriedenheit gaben rund 50 Prozent der Gastgeber an, mit dem Vorjahr zufrieden gewesen zu sein.

Akuter Fachkräfte-Engpass

Ein zentrales Problem bleibt jedoch der akute Fach- und Arbeitskräftemangel. Laut Robert Neidel, Geschäftsführer des regionalen Tourismusverbandes Seenplatte, ist dieser Mangel besonders bedrohlich für die Zukunft der Branche. In einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt sich, dass die Gastronomie und der Tourismus in Deutschland stark unter einem Personalmangel leiden. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Stellenüberhangquote alarmierende 60 Prozent, was sie zur am stärksten betroffenen Region macht. Bayern sieht sich in Städten wie Würzburg mit einem Mangel an 83,6 Prozent konfrontiert, während in Köln viele Betriebe glücklicherweise geeignete Kräfte finden.

Die Gründe für diesen Mangel sind vielfältig. Viele ehemalige Beschäftigte haben während der COVID-19-Lockdowns in andere Berufe gewechselt, vor allem in den Einzelhandel. Die aktuelle Studie des IW zeigt, dass etwa 44.000 Stellen im Gastgewerbe offen sind, während nur rund 29.000 entsprechend qualifizierte Arbeitslose zur Verfügung stehen. Besonders dramatisch ist die Lage in der Hotellerie, wo 42,8 Prozent der offenen Stellen unbesetzt bleiben müssen. Bei Köchinnen und Köchen zeigt die Lücke mit 7.555 fehlenden Fachkräften das gesamte Ausmaß des Problems.

Strategien zur Bekämpfung des Mangels

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind verbesserte Arbeitsbedingungen gefordert. Paula Risius, Fachkräfteexpertin des IW, betont die Dringlichkeit einer Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften sowie einer besseren Kinderbetreuung, um den Job in der Gastronomie attraktiver zu machen. Gleichzeitig nutzen die Betriebe verstärkt Social-Media-Marketing und entwickeln digitale Reiseführer, um ihre Angebote über die Saison hinweg zu vermarkten. Die Stärkung der „Familienmarke Seenplatte“ soll ebenfalls helfen, mehr Gäste und Fachkräfte zu gewinnen.

Die Branche steckt in einem spannenden, wenngleich herausfordernden Wandel. Ein Zeichen der Hoffnung sind geplante Projekte wie die Erlebnisinseln am Pilothafen Freest und die interaktiven Dorfrundgänge. Diese Initiativen zielen darauf ab, Mecklenburg-Vorpommern als Region mit einzigartigen Natur- und maritimen Angeboten zu positionieren. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den anhaltenden Herausforderungen zu begegnen und die touristische Attraktivität der Region zu sichern.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.iwkoeln.de
Referenz 3
www.zeit.de
Quellen gesamt
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