
Die Elbe, einer der größten Flüsse Europas, zeigt gegenwärtig besorgniserregende Pegelstände. Aktuelle Hochwasserwarnungen für Sachsen machen deutlich, dass die Region sich in einem kritischen Zustand befindet. Am 17. Februar 2025 wurde ein Anstieg des Pegels in Dresden und Schöna festgestellt, wobei Alarmstufe 3 ausgerufen wurde. Dies bedeutet, dass bereits bebaute Flächen und Straßen überschwemmt werden können, wie Sächsische.de berichtet.
Der Elbpegel in Dresden überschritt am Mittwoch die Marke von 6 Metern, er erreichte um 21:15 Uhr 6,09 Meter, was einem Anstieg von 9 cm in nur 13 Stunden entspricht. Für Schöna wird der Höhepunkt des Hochwassers in der zweiten Nachthälfte zum Donnerstag erwartet. Der Pegelstand der Elbe bleibt kritisch, auch wenn alarmierende Werte an sächsischen Elbpegeln wie der Alarmstufe 4 nicht erreicht werden.
Pegelstände und Alarmstufen
Zur Einordnung der Pegelstände ist es wichtig, die jeweiligen Alarmstufen zu kennen. Die höchste Alarmstufe, Alarmstufe 4, deutet auf sehr großes Hochwasser hin, was Überflutungen größerer Flächen zur Folge hat, einschließlich Straßen in bebauten Gebieten. Aktuell gilt in Sachsen Alarmstufe 3, wie bereits erwähnt, und die Hochwasserzentrum sowie die Hochwassermeldedienste sind aktiv, um die Bevölkerung zu warnen und zu informieren.
Die historischen Pegelstände der Elbe sind ebenfalls von Bedeutung. Der höchste Wasserstand wurde am 16. August 2002 mit 1204 cm gemessen, während das niedrigste Niedrigwasser am 6. Januar 1954 mit 30 cm verzeichnet wurde. Durchschnittlich wird ein mittlerer Wasserstand von 172 cm und ein mittlerer Hochwasserstand von 505 cm für den Zeitraum von 2010 bis 2020 angegeben.
Klimawandel und Hochwassersituationen
Ein verändertes Klima hat auch die Hochwasserereignisse in Europa und Deutschland verschärft. Laut einer Studie des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung werden Hochwasserereignisse häufig durch Unwetter und starken Regen verursacht, die in der aktuellen Klimasituation vermehrt auftreten. Die Gültigkeit der Schlussfolgerungen zur Erderwärmung wird durch die ZDF Studie unterstützt, welche feststellt, dass der Klimawandel stärkere Niederschläge und eine Häufung von Extremwettern nach sich zieht.
Die aktuelle Situation ist nicht isoliert. In vielen Orten entlang der Elbe zeigt sich die Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen. Freiwillige Deichläufer werden gesucht, um Schäden frühzeitig zu erkennen. Außerdem haben Krisenstäbe in Kommunen entlang der Oder über Hochwasserschutzmaßnahmen beraten. Ein Beispiel dafür ist die Errichtung einer Spundwand in Frankfurt (Oder) sowie die Einrichtung einer Hotline für betroffene Bürger.
Insgesamt kann gesagt werden, dass Hochwasser über die bisherigen Vorhersagen hinausgeht, nicht nur in Sachsen, sondern auch in angrenzenden Ländern wie Tschechien und Polen. Der humanitären Lage wird ebenfalls Rechnung getragen, da Hilfsorganisationen wie das DRK Sachsen bereits Hilfslieferungen in polnische Hochwassergebiete geschickt haben und Spendenaktionen für die Betroffenen gestartet wurden.
Die aktuelle Hochwassersituation macht deutlich, dass es weiterer Maßnahmen bedarf, um sich gegen zukünftige Extremwetterereignisse zu wappnen und die damit verbundenen Schäden zu minimieren. Verbesserte Infrastrukturen und nachhaltige Anpassungsstrategien müssen Bestandteil der politischen Agenda in den betroffenen Regionen werden.