
Heute, am 11. März 2025, gedenken viele Menschen in Europa den Opfern terroristischer Gewalt. Der „Europäische Gedenktag für die Opfer des Terrorismus“ wird seit 2004 begangen und hat seit 2022 in Deutschland den Status eines Nationalen Gedenktags. Dieser Tag ist nicht nur eine Gelegenheit, der Verstorbenen zu gedenken, sondern auch eine Plattform, um über die psychischen und physischen Auswirkungen von Terroranschlägen zu sprechen, die oft über Generationen hinweg nachwirken.
Besonders in den letzten Jahren wurden wir in Deutschland Zeugen mehrerer tragischer Ereignisse, die durch Terroranschläge in Städten wie Solingen, Aschaffenburg, München und Mannheim an die Öffentlichkeit gebracht wurden. Nach einem solchen Vorfall werden oft Täterinformationen schnell veröffentlicht, während die Schicksale der Opfer häufig anonymisiert dargestellt werden – beispielsweise durch Bezeichnungen wie „49-Jährige“ oder „76-Jähriger“. Dies wirft Fragen auf darüber, ob der Fokus nicht stärker auf Leben und Leid der Opfer gerichtet werden sollte, anstatt nur auf die Täter und ihre Motive. Schwäbische berichtet, dass Angehörige oft alleine und traumatisiert öffentlich trauern.
Solidarität mit den Opfern
Rawina Trautmann, akademische Mitarbeiterin an der Viadrina, betont die Verantwortung sowohl von Staaten als auch von Individuen, den Opfern von Terroranschlägen zu helfen. Der Gedenktag am 11. März soll nicht nur der Trauer dienen, sondern auch die Solidarität und Wertschätzung für die Opfer und deren Familien zum Ausdruck bringen. Es ist wichtig, sich dieser Thematik bewusst zu sein, insbesondere in einem Jahr, in dem terroristische Aktivitäten auch während der Corona-Pandemie nicht zum Stillstand gekommen sind. Beispiele wie die Anschläge in Hanau, Nizza und Wien zeigen, dass die Bedrohung durch Terrorismus weiterhin präsent ist.Die Viadrina hebt hervor, dass die öffentliche Aufmerksamkeit oft den Tätern galt, während das Leid der Opfer und ihrer Familien in den Hintergrund gedrängt wurde.
Es ist von großer Bedeutung, die psychischen Folgen von Terrorakten zu berücksichtigen. Laut einem Beitrag auf Veko haben solche Taten erhebliche Auswirkungen auf die Psyche der Überlebenden und der Angehörigen. Die Schaffung eines Bewusstseins für langfristige psychische Probleme ist essenziell, da Terroranschläge nicht nur unmittelbaren Tod und Verletzungen bringen, sondern auch Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung verbreiten.
Langfristige Auswirkungen
Terrorismus hat die Gesellschaft tief beeinflusst, und dessen Wirkungen sind oft nicht sofort sichtbar. Insbesondere nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 berichteten viele US-Bürger von posttraumatischen Symptomen, während in Europa Umfragen zeigen, dass viele Menschen auch in der heutigen Zeit nach Anschlägen, wie dem in Wien, Angst verspüren. Vertrauen in Sicherheitsbehörden wird als entscheidend angesehen, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken und um zu verhindern, dass Überreaktionen der Staaten die Unsicherheit der Bevölkerung weiter erhöhen.
Heute gilt es, an die Unschuld und das Leid der Terror-Opfer zu erinnern. Die Notwendigkeit für ein Mitgefühl, das über den Tag hinaus reicht, wurde auch von Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont. Sie fordert eine stärkere Ausrichtung des gesellschaftlichen Dialogs auf die Bedürfnisse und das Leid der Betroffenen. Gedenktage wie der 11. März sind daher unverzichtbar für das kollektive Gedächtnis und die permanente Erinnerung an die Schrecken des Terrorismus und die Stärke der Solidarität in der Gesellschaft.