
Das kommunale Fundbüro in Wiesbaden hat kürzlich einen Neubau an der Ellenbogengasse bezogen. Die neuen Räumlichkeiten, die mit einem Investitionsvolumen von 500.000 Euro realisiert wurden, bieten nun mehr Platz für die jährlich rund 4000 registrierten Fundstücke. Die Umstrukturierung wurde im Jahr 2018 vom Stadtparlament beschlossen und sollte die Effizienz und den Service des Fundbüros verbessern.
Die neuen Büroflächen umfassen 275 Quadratmeter und beinhalten einen gesicherten Raum für wertvolle Gegenstände. Mit einem separaten Zugang für Sammelanlieferungen durch die Polizei und einer Alarmanlage zeigen sich die Verantwortlichen um Dezernentin Maral Koohestanian bemüht, den Schutz der Fundsachen zu maximieren. Trotz der modernen Ausstattung sind noch nicht alle abschließenden Arbeiten, darunter die barrierefreie Gestaltung der Haupteingangstür, abgeschlossen.
Rückgang und Anstieg der Fundsachen
Wie faz.net berichtet, kam es während der Corona-Pandemie zu einem drastischen Rückgang der Fundsachen. So wurden im Jahr 2020 lediglich etwa 2800 und im Jahr 2021 nur rund 2300 Gegenstände registriert. Seit 2022 zeigt sich jedoch ein positiver Trend, auch wenn die Fallzahlen noch nicht das alte Niveau erreicht haben.
Von den jährlich registrierten 4000 Fundstücken finden lediglich 20 bis 30 Prozent ihren Eigentümer zurück. Zu den kuriosesten Funden der letzten Jahre zählen unter anderem eine hölzerne Jesus-Statue, eine Nasenorthese und sogar ein kleiner Goldbarren. Trotz der Vielzahl an Abgaben kann das Fundamt keine Informationen zu den Hintergründen der Verluste geben.
Online Fundservice und Beliebte Fundgegenstände
Das Fundbüro Wiesbaden hat auch einen modernen Online-Service etabliert, wo Bürger rund um die Uhr Verlustanzeigen aufgeben können. Wie wiesbaden.de mitteilt, ermöglicht das System den Nutzern, ihre verlorenen Gegenstände bequem zu melden und Informationen über deren Wiederauffindung zu erhalten. Außerdem erfolgt eine automatische Abfrage in allen Städten und Gemeinden, die an das Fundinfo-Netz angeschlossen sind.
Zu den häufigsten Verlustmeldungen gehören Ausweise, Geldbörsen, Schlüssel, Handys und Fahrräder. Die Abgabe von Fundgegenständen kann auch mehrere Wochen in Anspruch nehmen, was für die Betroffenen oft frustrierend ist. Im Fall einer Identifikation wird der betroffene Nutzer sogar ohne vorherige Verlustmeldung automatisch benachrichtigt.
Die Rolle von Online-Fundbüros
Die Bedeutung von Online-Fundbüros wächst stetig, wie auf wirfindendeinenring.de erklärt wird. Im Gegensatz zu traditionellen Offline-Fundbüros, die an Öffnungszeiten gebunden sind und einen persönlichen Besuch erfordern, bieten Online-Fundbüros ständige Verfügbarkeit und automatische Abfragen. Auch international erfreuen sie sich in Ländern wie den USA und Großbritannien großer Beliebtheit.
Die Kombination von Online- und Offline-Datenbanken kann die Erfolgsquote beim Wiederfinden verlorener Gegenstände erhöhen. Häufig verlorene Objekte haben oft emotionalen oder finanziellen Wert, darunter Schlüssel, Smartphones und Schmuck wie Eheringe.
Insgesamt zeigt der Umbau des Fundbüros und die Einführung des Online-Dienstes die Bemühungen der Stadt Wiesbaden, die Rückgabe verlorener Gegenstände zu erleichtern und den Service für ihre Bürger zu optimieren.