
Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Nünschweiler äußerte Bürgermeister Jürgen Beil (CDU) seine Zuversicht in ein arbeitsreiches Jahr 2025. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung, die Hoffnung auf das Gute im Menschen nicht aufzugeben. Diese positive Einstellung ist besonders wichtig, angesichts der Herausforderungen, die die Gemeinde in den folgenden Monaten erwarten. Das rückblickende Jahr 2024 brachte die Ernüchterung, dass der beantragte Zuschuss für den Umbau der Sängerhalle in ein Dorfgemeinschaftshaus vom Land abgelehnt wurde, was Beil jedoch nicht entmutigen konnte. Er freut sich darüber, dass die Gemeinde dennoch einen neuen Antrag innerhalb von drei Wochen erfolgreich stellen konnte und hofft auf positive Nachrichten in diesem Jahr.
Die Umstellung der Straßenlampen auf stromsparende LED-Technik wird voraussichtlich erst 2027 abgeschlossen sein. Diese Verzögerung wird durch die langen Bewilligungszeiten von Zuschüssen beim Land und Bund bedingt, die insgesamt bis zu 20 Monate in Anspruch nehmen können. In der Zwischenzeit muss die Gemeinde höhere Stromkosten tragen, die die Zuschüsse übersteigen.
Infrastrukturprojekte auf der Agenda
Ein wichtiger Punkt auf Beils Agenda ist der Glasfaserausbau und die kostengünstige Sanierung der Gehwege in der Hauptstraße. Diese Entwicklungen sollen nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch die Lebensqualität der Bürger erhöhen. Auch der Bau eines neuen Trinkwasserbehälters wird angestrebt, um die Sicherheit der Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Außerdem hat der Gemeinderat Schritte zur Sanierung des Dellfelder Wegs und eines Teils der Schulstraße eingeleitet. Dabei wird auch die Machbarkeit eines Radweges durch das Aschbachtal in Richtung Dellfeld geprüft.
Ein Bürgerbus wird ebenfalls eingeführt, um den Menschen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. All diese Maßnahmen kommen in einem Veranstaltungskalender zur Geltung, der 55 Veranstaltungen im Jahr vorsieht, darunter ein Kürbisevent und ein Apfelfest. Die Dorfgemeinschaft in Nünschweiler organisiert zahlreiche Veranstaltungen und trägt so zur Belebung der Gemeinde bei.
Energieeffizienz und Sanierungsmaßnahmen
Die Gemeinde Nünschweiler könnte auch von den aktuellen Förderprogrammen für energetische Sanierungsmaßnahmen profitieren. Laut den Informationen von der BAFA, werden Einzelmaßnahmen an Bestandsgebäuden gefördert, deren Bauantrag oder Bauanzeige mindestens fünf Jahre zurückliegt. Zu den sanierungsfähigen Objekten gehören Wohn-, Alten- und Pflegeheime. Angeboten werden Förderungen für Maßnahmen wie die Dämmung der Gebäudehülle und den Einbau von energieeffizienten Fenstern.
Die Antragstellung für Fördermittel erfordert die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten. Diese Experten können über die Webseite der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) gefunden werden. Die Fördermöglichkeiten bieten bei einem Mindestinvestitionsvolumen von 300 Euro androhen 15 % der förderfähigen Ausgaben an, wobei die Höchstgrenze bei energetischen Maßnahmen bei 30.000 Euro pro Wohneinheit liegt.
Dorfentwicklung in Hessen
In einem breiteren Kontext kündigte Hessens Heimatminister Ingmar Jung neue Förderschwerpunkte im Programm Dorfentwicklung an, das Kommunen unterstützen soll, um die Lebensqualität in ländlichen Gebieten zu steigern. Zwölf Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erhielten in Wiesbaden Anerkennungsurkunden. Kommunen können bis 2030 Zuschüsse für Investitionen beantragen, die sich auf die Stärkung und Belebung der Ortskerne konzentrieren. Folgende Aspekte stehen dabei im Vordergrund:
- Schaffung moderner Wohnformen
- Gestaltung des Ortskerns
- Verbesserung der dörflichen Infrastruktur
- Förderung kultureller und sozialer Angebote
Insgesamt wurden 91 ländliche hessische Kommunen in das Programm aufgenommen, darunter auch Gemeinden wie Fischbachtal und Nentershausen. Jährlich stehen dafür rund 32 Millionen Euro zur Verfügung, um die bauliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Dörfer nachhaltig zu fördern. Mit diesen Mitteln soll nicht nur die Infrastruktur verbessert, sondern auch das historische und kulturelle Erbe bewahrt werden.
In diesem dynamischen Umfeld ruft Bürgermeister Beil die Bürger dazu auf, sich aktiv in die Gemeindearbeit einzubringen. Insbesondere Frauen sollen inspiriert werden, mehr Einfluss im Gemeinderat zu nehmen. Die Wiederbelebung der Jugendfeuerwehr und das Engagement der Dorfgemeinschaft mit zahlreichen Veranstaltungen zeugen von einem lebendigen und aktiven Gemeindeleben.
Für die Zukunft von Nünschweiler zeichnen sich also zahlreiche Lösungen und Chancen ab, vor allem wenn es um die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität geht.
Rheinpfalz berichtet, dass die Gemeinde weiterhin aktiv an der Verbesserung ihrer Infrastruktur arbeitet, wobei Förderprogramme und Bürgerengagement das Fundament für viele anstehende Projekte bilden. Die potentiellen Zuschüsse vom Land und Bund sind dabei von crucialer Bedeutung, wie die BAFA verdeutlicht. Auch aus der Hessischen Landesregierung kommen wichtige Impulse zur Förderung ländlicher Gemeinden.