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Vizepräsident Vance: Grönland künftig unter US-Interesse?

Vizepräsident J. D. Vance kritisiert Dänemark und fordert verstärktes US-Interesse an Grönland. Seine Äußerungen werfen Fragen zur internationalen Zusammenarbeit und Sicherheit auf.

In einem aufregenden Interview mit Fox News äußerte sich Vizepräsident J. D. Vance kritisch über die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Dänemark. Vance bezeichnete Dänemark als „kein guter Verbündeter“, was seiner Meinung nach die nationale Sicherheit der USA gefährdet. Diese Bemerkung sorgt für Aufsehen in der internationalen Politik, insbesondere im Hinblick auf die geopolitischen Ambitionen der USA in der Arktis.

Vance deutete in seiner Aussage an, dass die USA möglicherweise „mehr territoriales Interesse an Grönland“ verfolgen sollten. Dies ist ein bedeutender Hinweis auf die anhaltenden Bestrebungen der USA, ihre Präsenz in dieser strategisch wichtigen Region auszuweiten. Der Vizepräsident erklärte zudem, dass internationale Ächtung für die US-Regierung keine bedeutende Rolle spiele und verwies auf die Haltung von Donald Trump, der europäische Kritik nicht ernst nehme. Usha Vance, die Ehefrau des Vizepräsidenten, wird währenddessen mit einer US-Delegation von Donnerstag bis Samstag Grönland besuchen. Dieser Besuch wurde vom Weißen Haus offiziell bestätigt.

Grönlands kritische Perspektive

Trotz des US-amerikanischen Interesses stehen die Menschen in Grönland den Ansprüchen aus Washington eher kritisch gegenüber. Die historische Beziehung zwischen Grönland und den USA ist komplex und reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück, als Grönland eine dänische Kolonie war. Der erste wissenschaftliche Kontakt zwischen den beiden Regionen erfolgte mit der 2. Grinnell-Expedition zwischen 1853 und 1855.

Die USA hatten ihren ersten echten Kontakt mit Grönland während dieser Expeditionen, die zahlreich waren und von verschiedenen amerikanischen Entdeckern durchgeführt wurden. Bedeutende Expeditionen schlossen unter anderem die American Arctic Expedition (1860-1861) und die United States North Polar Expedition (1871-1873) ein.

Die geopolitische Situation

Die geopolitische Situation hat sich seit diesen ersten Kontakten erheblich verändert. Dänemark, das bis ins 20. Jahrhundert nur Teile Grönlands kolonisiert hatte, sah sich immer wieder mit dem Interesse der USA konfrontiert. Ein bedeutender Moment war der Vertrag von 1941, als Dänemark und die USA einen Vertrag über US-Militärbasen in Grönland unterzeichneten. Diese Stützpunkte spielten eine wichtige Rolle während des Zweiten Weltkriegs.

Die Beziehung zwischen den Ländern entwickelte sich weiter, und der Druck auf Grönland, Teil der US-Geopolitik zu werden, nahm zu. Nach dem Ende des Kriegs forderte die grönländische Bevölkerung Reformen zur Modernisierung und im Jahr 1953 wurde Grönland offiziell dekolonisiert. Es wurde Teil des Königreichs Dänemark.

In den letzten Jahren ist das Interesse an Grönland neu entfacht worden, insbesondere seit Donald Trump im Jahr 2019 den Kauf von Grönland vorschlug, was von Dänemark und Grönland als unangemessene Idee abgelehnt wurde. Dennoch hat Trump sein Interesse an der Kontrolle über Grönland bis in die zweite Amtszeit hinein bekräftigt.

Aktuelle politische Entwicklungen zeigen, dass Dänemark sich bemüht, militärische Investitionen in Grönland zu erhöhen und Allianzen zu stärken. Im Januar 2025 wurden Gesetzentwürfe in den USA diskutiert, die eine Unterstützung für den Erwerb Grönlands vorsehen. Währenddessen hat die grönländische Regierung das Interesse an einer stärkeren Zusammenarbeit mit den USA im Bereich des Umweltschutzes bekundet. Trotzdem bleibt die Bevölkerung Grönlands skeptisch gegenüber den langfristigen Absichten der Vereinigten Staaten.

Die aktuelle Situation bietet zahlreiche Ansatzpunkte für eine spannende geopolitische Entwicklung, deren Ausgang ungewiss ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen den USA, Dänemark und Grönland weiter entfalten werden, insbesondere im Kontext der intensiveren globalen Rivalitäten in der Arktis.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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