
Am 24. März 2025 hat US-Präsident Donald Trump den bevorstehenden Besuch von Usha Vance, der Frau des US-Vizepräsidenten J.D. Vance, nach Grönland als einen Ausdruck der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den USA und Grönland beschrieben. Laut Trump erhielt die Delegation eine Einladung, deren Ursprung jedoch unklar bleibt. Er betonte, dass die Grönländer ein starkes Interesse an einer Partnerschaft mit den USA hätten und sich erhoffen, von ihnen Unterstützung zu erhalten. Dies ist nicht das erste Mal, dass Trump die Beziehungen zu Grönland in den Fokus rückt, nachdem er bereits in der Vergangenheit ein Interesse an einer Übernahme der Insel bekundet hatte, was in Grönland zu Protesten führte. Der amtierende grönländische Regierungschef Múte B. Egede hat ein Treffen mit der US-Delegation abgelehnt, wobei er anmerkte, dass der anstehende Besuch nicht als rein privat gewertet werden könne und verwies auf die inakzeptable Behandlung Grönlands durch ausländische Mächte.
Usha Vance wird während ihres Aufenthalts in Grönland von Trumps Nationalem Sicherheitsberater Mike Waltz begleitet. Die geplanten Aktivitäten umfassen den Besuch historischer Stätten sowie die Teilnahme an einem Hundeschlittenrennen in Sisimiut. Gleichzeitig befindet sich Grönland in einer entscheidenden Regierungsbildungsphase nach der Parlamentswahl am 11. März, während die Kommunalwahlen für den 1. April anstehen. Dänemark hat betont, dass die Bürger Grönlands das Recht haben, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden, und dass die Souveränität der Insel respektiert werden muss.
Geschichtlicher Kontext
Die Beziehungen zwischen Grönland und den USA umfasst eine komplexe Geschichte. Geografisch gesehen gehören beide Nationen zu Nordamerika, jedoch war der Austausch über lange Zeit begrenzt. Die erste wissenschaftliche Kontaktaufnahme fand während der 2. Grinnell-Expedition (1853-1855) unter der Leitung von Elisha Kent Kane statt. In den folgenden Jahren folgten zahlreiche weitere Expeditionen, die die amerikanische Präsenz in der Region festigten. Zudem wurde 1941 ein Vertrag zwischen Dänemark und den USA unterzeichnet, der den Bau von US-Militärbasen in Grönland ermöglichte, was eine entscheidende Wende in den bilateralen Beziehungen darstellt.
In der modernen Geschichte führte Trumps Angebot, Grönland zu kaufen, im Jahr 2019 zu erheblichem Aufsehen und wurde sowohl in Dänemark als auch in Grönland stark kritisiert. Das Interesse an der Insel hat Dänemarks strategische Entscheidungen beeinflusst, was zu einem Anstieg der militärischen Investitionen der dänischen Regierung in Grönland geführt hat. Die US-Delegation und Grönland müssen nun den weiteren Verlauf der Beziehungen im Kontext politischer Spannungen und einer sich verändernden internationalen Landschaft navigieren.