
Am 2. Februar 2025 überschritt die Temperatur am Nordpol erstmals nachweislich den Gefrierpunkt, was die dramatischen Veränderungen der Arktis infolge der globalen Erwärmung verdeutlicht. Laut uni-hamburg.de könnte die globale Durchschnittstemperatur bis 2100 um 2,7 Grad Celsius ansteigen, selbst wenn die Klimaziele, wie im Pariser Abkommen festgelegt, strikt eingehalten werden. Diese Temperaturerhöhung würde zu einer monatelangen Eisfreiheit im Nordpolarmeer während der Sommermonate führen. Die letzte längere Eisfreiheit in der Arktis datiert auf vor etwa 130.000 Jahren zurück.
Forscher wie Prof. Dr. Dirk Notz und Prof. Dr. Julienne Stroeve untersuchen die weitreichenden Konsequenzen dieser Entwicklungen. Unter dem Einfluss des Klimawandels werden nicht nur Gletscher in Grönland schmelzen, was einen Anstieg des globalen Meeresspiegels um bis zu 20 Zentimeter zur Folge haben könnte, sondern auch etwa die Hälfte der Permafrostböden könnte auftauen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die globale Kohlenstoffbilanz durch freigesetztes CO2, sondern gefährdet auch die Bodenstabilität.
Die Auswirkungen auf das Ökosystem
Aktuellen Studien zufolge erwärmt sich die Arktis etwa viermal schneller als der Rest der Erde. Diese dramatische Entwicklung hat signifikante Auswirkungen auf das Ökosystem. Laut wikipedia.org sind die arktischen Fische und Plankton nicht an die höheren Wassertemperaturen angepasst. Es wird daher mit einem Schrumpfen dieser Bestände gerechnet. Zudem sind Arten wie Eisbären und bestimmte Seevögel, die auf die Eisflächen angewiesen sind, vom regionalen Aussterben bedroht. Die Jagd- und Transportwege indigener Gemeinschaften werden ebenfalls durch den Verlust des Meereises beeinträchtigt.
Ein weiteres ernstes Problem sind die Erhöhungen des Meeresspiegels, die das Risiko von Küstenerosion und Überflutungen verstärken. Der Anstieg der Luft- und Wassertemperaturen in der Arktis, wie die Temperaturen zwischen 1981 und 2009 zeigen, geht laut Experten mit einem Absinken der Eisbärenpopulation einher. Bis 2050 könnte diese Population um bis zu zwei Drittel zurückgehen.
Prognosen und Herausforderungen
Darüber hinaus prognostiziert eine Studie der Colorado University, dass die Arktis bereits vor 2030 erste Eis-freie Sommertage erleben könnte. In den folgenden Jahren werden die Bedingungen akut, sodass bereits bis zur Mitte des Jahrhunderts mit einer weitgehenden Eisfreiheit gerechnet wird. Der Verlust des Meereises hat erhebliche Folgen für das arktische Ökosystem. Laut forschung-und-lehre.de könnte nicht heimische Fischarten in den arktischen Ozean gelangen, während gleichzeitig das Meereis, das als Puffer für Küstenbewohner fungiert, schwindet. Dies schränkt die Schutzwirkung gegen Meereswellen und Sturmfluten weiter ein.
Die politischen Spannungen um die Ressourcen der Arktis steigen, was die Herausforderungen zusätzlich verstärkt. Durch die zunehmende Schmelze des Meereises sind die Ansprüche auf arktische Gebiete zwischen Ländern wie Russland, Kanada, Dänemark und Norwegen verstärkt worden. Der Arktische Rat wurde 1996 gegründet, um diese Fragen zu klären. Solche Konflikte könnten die ohnehin fragile Situation in der Region weiter komplizieren.
Insgesamt verdeutlichen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass die Arktis ein entscheidender Schaltpunkt im globalen Klimasystem ist. Das Aufeinandertreffen von anthropogenem Einfluss, dem natürlichen Klimawandel und geopolitischen Spannungen könnte weitreichende Auswirkungen auf unser aller Zukunft haben.