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Streit um Zensus: Hessische Städte warten auf Klarheit und Milliarden!

In Hessen zweifeln mehrere Städte an den Zensus 2022-Daten, was zu finanziellen Bedenken führt. Widersprüche erfordern eine längere Prüfung durch das Statistische Landesamt.

Die Diskussion über die Ergebnisse des Zensus 2022 in Hessen nimmt an Intensität zu. Mehrere Städte in diesem Bundesland zeigen sich skeptisch gegenüber den offiziell ermittelten Bevölkerungszahlen und befürchten erhebliche finanzielle Einbußen. Der Zensus 2022 wies eine Gesamtbevölkerung von Hessen aus, die um 2,6 Prozent geringer ist als die zuvor angenommene Zahl. Dies führt zu erhöhter Unsicherheit in zahlreichen Kommunen.

Von den 421 hessischen Gemeinden haben 40 Widerspruch gegen ihre Zensus-Bescheide eingelegt, was die Behörden dazu zwingt, eine umfassendere Überprüfung der Daten vorzunehmen. Ursprünglich sollten betroffene Städte bis Ende März 2025 eine Antwort vom Statistischen Landesamt Hessen erhalten; jedoch verzögert sich dieser Prozess um mehrere Wochen, wie t-online.de berichtet.

Konkrete Sorgen der Kommunen

Eine der Städte, die Widerspruch eingelegt haben, ist Hanau. Diese Stadt stritt besonders vehement die ermittelte Einwohnerzahl am Zensus-Stichtag, die mit 93.632 angegeben wurde. Hanau selbst ist überzeugt, dass die tatsächliche Bevölkerung zum Zeitpunkt der Zählung bei 102.934 lag. Die Stadt sieht sich daher um Fördermittel in Höhe von rund 100 Millionen Euro benachteiligt.

Auch Fulda zeigt sich unzufrieden. Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld betonte die Unverständlichkeit eines Bevölkerungsverlustes von 4.620 Menschen, während vor Ort lokale Daten Bevölkerungstrends anzeigen, die eher auf ein Wachstum hindeuten. Dies zeigt eine Diskrepanz zwischen den Zensus-Zahlen und den wahrgenommenen demografischen Entwicklungen, die Anlass zu Fragen geben.

Prozess und Ablauf des Zensus 2022

Der Zensus wurde im Rahmen einer EU-weiten Erhebungsrunde durchgeführt und sollte dazu dienen, mögliche Ungenauigkeiten in den Melderegistern aufzudecken. Diese sind oft von Über- oder Untererfassungen betroffen, was die Notwendigkeit eines registergestützten Verfahrens rechtfertigt. Das Statistische Landesamt prüft derzeit alle eingegangenen Widersprüche intensiv, hat jedoch bisher keine Stellungnahme zum aktuellen Stand abgegeben. Die Methode wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt und gilt als rechtmäßig.

Laut Angaben von statistik.hessen.de wurde der Versand der Bescheide zur Feststellung der Bevölkerungszahlen im November 2024 abgeschlossen. Die statistische Grundlage wird daraufhin regelmäßig aktualisiert, um künftige Ungenauigkeiten der Bevölkerungsfortschreibung zu minimieren.

Obschon die ermittelte Bevölkerung zum Stichtag 15. Mai 2022 als endgültig gilt, können Korrekturen nur unter bestimmten Voraussetzungen über die anschließende Bevölkerungsfortschreibung erfolgen. Diese Umstände verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Kommunen in der Zukunft stehen werden.

Die Angelegenheit ist für die Gemeinden von großer Relevanz, da die veränderten Einwohnerzahlen direkte finanzielle Auswirkungen haben können. Bis bis zur Klärung durch das Statistische Landesamt bleibt die Unsicherheit bei den betroffenen Städten und Bürgern bestehen. Weitere Informationen zu den Hintergründen und Entwicklungen rund um den Zensus 2022 sind auf der Fachseite des Hessischen Statistischen Landesamtes sowie auf der Website des Statistischen Bundesamtes verfügbar, wie auf statistik.hessen.de aufgeführt.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
statistik.hessen.de
Referenz 3
statistik.hessen.de
Quellen gesamt
Web: 19Social: 13Foren: 59